Ouya: Konsolenhersteller sucht wegen Finanzproblemen Käufer
Die finanzielle Lage um das Unternehmen Ouya, das die gleichnamige Android-Konsole vertreibt, ist offenbar schlimmer als bisher angenommen. So hat die Firmenchefin Julie Uhrman bereits die Investoren darauf hingewiesen, dass dringend ein Käufer gesucht wird, um offene Kredite bedienen zu können.
Dies berichtet das US-Wirtschaftsmagazin Forbes und beruft sich dabei auf eine E-Mail, die Ouya-Chefin Urhman Anfang April an Berater und Investoren des Unternehmens geschickt hat. Darin heißt es, dass Termine zur Rückzahlung von Schulden unmittelbar bevorstehen, weshalb dringend ein Käufer für das Unternehmen gesucht werde. Insbesondere betont Uhrman auch, dass die Verhandlungen schnell ablaufen müssen und sich Interessenten bis Ende April melden müssten.
Bei den Schulden handelt es sich vermutlich um mehrere Millionen US-Dollar, die das Unternehmen von dem Risikokapitalgeber Triplepoint erhalten hat. Interessant ist die Problematik auch, weil Ouya mit Alibaba im ersten Quartal dieses Jahres einen neuen starken Investor in Asien gefunden hatte. Diese wollen, ebenso wie Xiaomi, den umfangreichen Spielekatalog von Ouya vermarkten und zahlen dafür rund zehn Millionen US-Dollar. Auch Nvidia, das die Grafikeinheit der Konsole herstellt, hat im Jahr 2013 in Ouya investiert.
Trotz starker Unterstützung und einer Kickstarterkampagne, die 8,6 Millionen US-Dollar einbrachte, konnte sich die Konsole bislang nicht als Spieleplattform durchsetzen. Vor allem in der Praxis hagelt es von Nutzern immer wieder Kritik, wobei von schlechter WLAN-Verbindung, langsamerer Reaktion und einem eher schwachen Spielekatalog ohne PlayStore gesprochen wird. Die Folge ist, dass die Konsole meist nur als Streaming-Gerät genutzt wird.