PC-Kühler: Testsystem & Methodik
Einleitung
Tests von Produkten aus dem Segment PC-Kühlung setzen sich auf ComputerBase nicht nur aus Messungen zu Kühlleistung und Lautstärke zusammen, sondern beziehen auch weitere Faktoren wie die Montage mit ein.
Das neue Testsystem
Herzstück des neuen Testsystems ist Prozessor Intel Core i5-4670K, der auf der ersten Generation der Haswell-Architektur basiert. Im Gegensatz zum zuletzt verwendeten Core i5-2500K ist der Heatspreader mit dem Die über Wärmeleitpaste und nicht mit Lot verbunden. Als Motherboard kommt das Asus Z-87A zum Einsatz. Der verbaute Z87-Chipsatz erlaubt das Übertakten der CPU, um Kühler in einem zusätzlichen Szenario stärker zu fordern. Vier Gigabyte DDR3-Arbeitsspeicher kommen von GeIL (GVP38GB1600C9QC). Als Grafikkarte kommt die GeForce GTX 770 Phantom von Gainward zum Einsatz. So lassen sich praxisnahe Ergebnisse mit dem Einfluss einer leistungsstarken Grafikkarte mit hoher Abwärme erstellen.
Eine weitere Änderung betrifft das Gehäuse – ComputerBase testet auch weiterhin nicht im offenen Aufbau auf dem Tisch. In Zukunft findet ein gut durchlüftetes Corsair Graphite 760T Verwendung. Die Lüfter des Gehäuses werden im UEFI des Mainboards auf 60 Prozent der maximalen Geschwindigkeit beschränkt. So ist eine ausreichende Belüftung des Gehäuses gewährleistet, ohne dass Nebengeräusche auftreten, die die Messungen verfälschen. Das Corsair Graphite 760T wird mit den Standardlüftern betrieben.
Als Netzteil wird das be quiet! Power Zone mit 1.000 Watt Leistung verwendet. Das einzige verbaute Laufwerk ist eine Intel SSD 510 mit 250 Gigabyte Kapazität.
Die neue Testmethodik
Um Testergebnisse mit mehr Praxisbezug ableiten zu können, wurde die Testmethodik stark überarbeitet.
Weniger Referenzmessungen
Kühler werden, abgesehen von Ausnahmefällen, so getestet, wie sie verkauft werden – Messungen mit Referenzlüftern kommen nur noch im Ausnahmefall zum Einsatz. Dasselbe gilt für die vom Hersteller beigelegte Wärmeleitpaste. Den Themen Lüfter- oder Wärmeleitpastenwechsel widmen sich stattdessen separate Berichte. Eine Ausnahme bilden Prozessorkühler, die ohne Lüfter geliefert werden. An dieser Stelle kommt eine Referenz-Belüftung zum Einsatz.
Neue Lastszenarien
Weniger Referenzmessungen, mehr Praxisrelevanz: Neben dem ultimativen Stresstest für jeden Prozessor und Kühler, dem Small-FFT-Test des Tools „Prime95“ in der Version 28.5, werden die Probanden im Spielebetrieb getestet. Dafür kommt Assassin's Creed: Unity zum Einsatz. Der Titel steht repräsentativ für viele AAA-Spiele des Jahres 2014, die sowohl die CPU als auch die GPU fordern. In beiden Last-Szenarien werden Messungen zu Lautstärke und Kühlleistung erhoben.
Zusätzlich dazu werden Messungen der Lautstärke bei 50, 75 und 100 Prozent Lüfterdrehzahl vorgenommen. Dies offenbart, wie effizient der Kühler in anderen Szenarien im Hinblick auf Lärm agieren kann. Nach jeweils etwa 30 Minuten pendelt sich die Temperatur des Prozessors bei ihrem Maximum ein. Die resultierende Temperatur wird mit dem Programm HWMonitor ausgelesen.
Aufgrund dieser umfangreichen Änderungen gegenüber der vorherigen Testmethodik werden keine Vergleichswerte aus alten Tests übernommen. Sämtliche Werte werden neu erstellt, damit sie miteinander vergleichbar sind.
Die Referenzlüfter
In einigen Ausnahmefällen liefern Hersteller Kühler ohne Lüfter aus, damit Kunden freie Wahl bei der Bestückung des Kühlers haben. In anderen Fällen ist ein passiver Betrieb des Kühlers vorgesehen. Damit entsprechende Produkte trotzdem mit denen der Konkurrenz verglichen werden können, setzt ComputerBase in diesem Fall auf Referenzlüfter. Dafür kommen, je nach benötigter Größe, verschiedene Modell von Noctua zum Einsatz.
Größe | Modell |
---|---|
150 Millimeter | Noctua NF-A15 |
140 Millimeter | Noctua NF-P14 FLX |
120 Millimeter | Noctua NF-F12 |
Auf Wunsch der Leser werden zudem alle Kühler mit einem passenden Referenzlüfter bestückt, der bei 600, 900 und 1.200 U/min betrieben wird. Der Prozessor wird jeweils mit dem Small-FFT-Test von Prime95 belastet und die Temperaturen ermittelt.
Overclocking
Der Prozessor Intel Core i5-4670K wird zum einen mit den Standard-Taktraten von 3,8 Gigahertz im Turbo bei einer Spannung von 1,15 Volt betrieben. Zum anderen wird die CPU bei gleichbleibender Spannung auf 4,4 Gigahertz übertaktet – ein Wert, den die meisten 4670K erreichen. Zusätzlich wird der Uncore-Bereich auf 4,2 Gigahertz übertaktet.
Lautstärke-Messungen
Die Lautstärke wird ohne den lärmenden Einfluss anderer Komponenten ermitteln. Dazu werden während der Lastszenarien, die bei geschlossenem Gehäuse stattfinden, die Drehzahlen der Lüfter aufgezeichnet. Der Schalldruck wird später mit offener Seitenwand in einem Abstand von 50 Zentimeter gemessen, dabei werden die entsprechenden Drehzahlen manuell eingestellt. Gehäuse- und Netzteillüfter sind deaktiviert.
Ein Einfluss des Gehäuses auf die Lautstärke, auch auf die Lautheit einzelner Frequenzen, kann so ausgeschlossen werden, ohne auf einen offenen Aufbau zu setzen, der die Messergebnisse bzgl. der Kühlleistung verfälscht.
Fazit
Das neue Testsystem und die neue Testmethodik erlauben es der Redaktion, PC-Kühler mit hoher Praxisrelevanz zu testen. Test gewähren einen Eindruck von den Produkten, so wie sie ausgeliefert und letzten Endes auch benutzt werden.
Der Einbezug eines Spieles zeigt auf, wie warm der Prozessor unter realistischen Bedingungen, fernab von synthetischen Benchmarks, wird. Zudem spiegelt das aktualisierte Testsystem im geschlossenen Aufbau aktuelle Gaming-Rechner wider.
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