Quartalszahlen: Intels Data Center Group rettet das 1. Quartal
Nach der Umsatzwarnung vor gut einem Monat, wurden am Abend mit Spannung die Zahlen von Intel für das erste Quartal des Jahres erwartet, gelten diese doch oft als Indikator für die gesamte IT-Branche. Und dort enttäuschte Intel, denn mit 12,781 Milliarden US-Dollar Umsatz wurden die Erwartungen an der Börse nicht getroffen.
Analysten gingen vorab von rund 12,8 bis 12,9 Mrd. US-Dollar Umsatz aus; vor der Umsatzwarnung waren es gar noch 13,7 Milliarden US-Dollar. Mit einem Gewinn von 41 Cent pro Aktie beziehungsweise 1,992 Milliarden US-Dollar landete Intel jedoch genau auf dem Punkt, vor der Umsatzwarnung wurden aber auch dort bis zu 47 Cent pro Aktie erwartet. Gegenüber dem Vorjahr stagniert damit der Umsatz, der Gewinn wächst minimal um drei Prozent.
Als Neuerung bereits in der letzten Woche angekündigt, versteckt Intel ab sofort die Smartphone-Zahlen in der riesigen Umsatz- und Gewinnabteilung der PC-Sparte und gibt so keine gesonderten Zahlen für diesen Bereich aus, der in den letzten beiden Jahren mehr als 7,3 Milliarden US-Dollar Verlust eingefahren hat.
Die neu gestaltete Client Computing Group war es im ersten Quartal auch, die den größten Rückgang zu verzeichnen hatte. Der Umsatz fiel gegenüber dem Vorjahr von angepassten 8,097 auf nun 7,42 Milliarden US-Dollar, von seinerzeit 1,847 Milliarden US-Dollar operativer Gewinn blieben heute noch 1,41 Milliarden US-Dollar. Intel betont, dass der 16-prozentige Rückgang bei der Auslieferung von Desktop-CPUs vornehmlich aus dem Business-Bereich maßgeblich für den Umsatzrückgang war. Parallel dazu stieg die Auslieferung von Tablet-Chips um 45 Prozent auf 7 Millionen Einheiten an – zu welchen Bedingungen ist allerdings unklar.
Damit ist die Data Center Group nun ganz offiziell die Sparte, die bei Intel am meisten Geld in die Kassen spült. Mit einem Umsatz von 3,679 Milliarden US-Dollar und damit nur gut der Hälfte der Client Computing Group wurde ein höherer operativer Gewinn von insgesamt 1,701 Milliarden US-Dollar erzielt. Die beiden anderen Bereiche rund um das Internet of Things sowie die Software-Abteilung blieben beim Umsatz und geringem Gewinn nahezu stabil, sodass am Ende der Gesamtumsatz vom ersten Quartal 2014 zum ersten Quartal 2015 nur um 17 Millionen US-Dollar und der Nettogewinn um 62 Mio. US-Dollar wuchs.
Für das Gesamtjahr 2015 sieht Intel nicht mehr so rosig wie bisher. Für das zweite Quartal erwartet Intel einen saisonal leichten Anstieg von drei Prozent Umsatzwachstum gegenüber dem ersten Quartal, statt einem mittleren einstelligen Wachstum im Gesamtjahr 2015 heißt es nun jedoch nur noch approximately flat. Damit bestätigt Intel indirekt die Berichte der letzten Wochen, in denen bereits angedeutet wurde, dass die Flaute im PC-Markt doch länger anhält als vermutet.