Red Hat: Erneut massive Umbauarbeiten bei Fedora
Kaum hat Fedora mit Version 21 eine Veröffentlichung unter dem neuen Konzept Fedora.Next herausgebracht, gehen die Umbauarbeiten schon weiter. Das ist einem Blogpost von Paul Frields, Fedora-Manager bei Red Hat, zu entnehmen. Diesmal soll Fedora atomare Upgrades erhalten.
Eigentlich ist Fedora mit der Maxime ins Leben gerufen worden, einen Status Quo zu vermeiden und sich ständig zu erneuern. Von daher wird es mit den erneuten Umbauarbeiten seinem Anspruch gerecht. Die Pläne, die Frields in seinem Blogeintrag bespricht, sind noch vage, im Kern geht es aber darum, wie Fedora zukünftig entwickelt, zusammengestellt und veröffentlicht wird.
Das derzeit aktuelle Fedora 21 ist die erste Veröffentlichung, die die Dreiteilung, die Fedora.Next zugrunde liegt, umsetzt. Fedora ist in Varianten für Workstation, Server und Cloud unterteilt. Die Cloud-Variante bietet bereits eine Möglichkeit, die atomaren Updates zu nutzen, die Red Hats Project Atomic ermöglicht. Die dabei zugrunde liegende Technik ist rpm-ostree. Aktualisierungen des Systems werden ähnlich einem Image verpackt und am Stück ausgerollt. Geht dabei etwas schief, besteht die Möglichkeit eines Rollbacks auf den vorherigen Stand des Systems.
Mit der baldigen Integration von Kdbus in den Kernel und der Verfügbarkeit von Wayland sieht Frields auch die Zeit der Sandboxed Apps von GNOME-Entwickler Alex Larsson gekommen. Sandboxed Apps sind, ähnlich Apps in Containern, stark vom darunterliegenden System abgeschottet und sollen auch distributionsübergreifend einsetzbar sein.
Diese Maßnahmen würden es nicht nur dem Anwender erleichtern, sein System vor Fehlern bei Upgrades zu bewahren, der Distributor hätte auch einen besseren Überblick über den Stand der Anwender-Systeme zu einem gegebenen Zeitpunkt nach der Veröffentlichung.
Frields ist klar, dass diese Umstellung eine Unmenge an Änderungen bis in die APIs hinein bedeutet. Fedora hat aus diesem Grund eine neue Stelle geschaffen, die diese Umbauarbeiten koordinieren soll. Das Ziel, das Frields für Fedora 23 vorgibt, ist die experimentelle Integration der neuen Techniken in mindestens eine der drei Varianten der Distribution. Die Veröffentlichung steht planmäßig zum Jahresende an. Fedora 24 soll dann in rund einem Jahr eine stabile Implementation dieses Konzepts bieten. Eine Fortführung der jetzigen Form der Veröffentlichungen ist für die absehbare Zukunft gewährleistet. Auch die Spins mit KDE oder anderen Desktops sind vorerst nicht betroffen.