SSD: OS X 10.10.3 mit Unterstützung für NVM Express
Apples letztes Betriebssystem-Update auf OS X 10.10.3 hat eine kleine Überraschung an Bord: Yosemite unterstützt ab sofort die NVM-Express-Schnittstelle (NVMe) für PCIe-SSDs. Wie MacRumors berichtet, profitiert als erstes das neue MacBook mit Retina-Display davon. Es nutzt nach dem Update NVMe statt der alten AHCI-Schnittstelle.
NVMe 1.0 wurde vor vier Jahren vor allem als Schnittstellenstandard für den Einsatz in Enterprise-SSDs eingeführt, die aufgrund der im Vergleich zu SATA oder SAS viel höheren Übertragungsraten bereits zum damaligen Zeitpunkt häufig als PCI-Express-Karten ausgeführt waren, für die es aber noch keine einheitlichen Schnittstellenspezifikationen gab. Das für herkömmliche Festplatten entwickelte AHCI funktioniert zwar prinzipiell auch bei PCIe-SSDs, ihre volle Leistung können sie so aber nicht entfalten. Aufgrund der Skalierbarkeit von NVMe zeichnete sich aber schon damals ab, dass die Schnittstelle früher oder später auch im Client-Bereich verstärkt Anwendung finden würde.
Größter Vorteil von NVMe im Vergleich zu AHCI ist die geringere Latenz, was sich je nach Anwendungsszenario auch bei der Akkulaufzeit bemerkbar machen kann, da die SSD kürzere Zeit aktiv ist. Zudem kann es besser mit mehreren CPU-Kernen umgehen und bietet eine verbesserte Warteschlange für mehr Befehle und ausgefeilteren Algorithmen zur Bestimmung der Abarbeitungsreihenfolge.
Microsoft bietet seit Windows 8.1 beziehungsweise Windows Server 2012 R2 native Unterstützung für NVMe und hat für Windows 7 und Windows Server 2008 R2 native Treiber per Update nachgereicht. Im Linux-Kernel ist seit Version 3.3 ein NVMe-Treiber von Intel integriert, Chrome OS kann seit Ende Februar von NVMe-SSDs gebootet werden.