Steam: Freischaltung des Nutzerkontos erst ab 5 US-Dollar Umsatz
Um Betrügern Herr zu werden, hat Valve bereits im letzten Jahr eingeschränkte Nutzerkonten eingeführt. Nachdem die Maßnahmen offenbar nicht den gewünschten Erfolg hatten, setzt das Unternehmen die Hürden zur Freischaltung zu einem vollen Steam-Konto nun höher.
Eingeschränkte Konten unterliegen einer Vielzahl an Restriktionen: Sie können keine Sammelkarten und Level erwerben, keine Freundschaftsanfragen verschicken, weder Spiele bewerten noch im Workshop oder für Greenlight-Spiele abstimmen und sind vom Handel im Steam-Marktplatz ausgeschlossen. Auf diese Weise wollte Valve verhindern, dass die Plattform von Bots und Betrügern mit kostenlosen Konten, auf die keinerlei Spiele registriert werden, geflutet wird.
Um ein eingeschränktes Nutzerkonto freizuschalten, war bislang nur der Kauf eines Spiels über Steam, die Aktivierung eines Spiels aus dem Handel, eine Mikrotransaktion oder das Einlösen eines Geschenks nötig – um alle Funktionen des Kontos zu nutzen, musste auf jeden Fall Geld ausgegeben werden. Dies hat sich jedoch als ungenügender Schutz herausgestellt, da sich die Barriere bereits mit Centbeträgen umgehen ließ. Entsprechend hoch wurde die Hürde nun gesetzt.
Künftig müssen Spieler fünf US-Dollar respektive dem umgerechneten regionalen Gegenwert auf Steam ausgegeben haben, bevor das Konto Zugriff auf alle Funktionen der Plattform erhält. Dazu muss entweder ein Spiel oder mehrere Spiele von entsprechendem Wert direkt oder als Geschenk gekauft werden. Alternativ kann der Betrag auch in der Steam-Geldbörse hinterlegt oder in Form einer Steam-Guthabenkarte aktiviert werden. Nicht mehr möglich ist damit die Freischaltung durch das Erhalten eines Geschenks oder der Aktivierung eines im Handel gekauften Titels. Selbst der Kauf eines 60 Euro teuren Vollpreisspiels aus dem Retail-Verkauf berechtigt also nicht zur Nutzung eines vollwertigen Steam-Kontos. Entsprechend kontrovers wird die jüngste Änderung aufgenommen. Rückwirkend sollen die Änderungen, wie Nutzer bislang berichten können, aber nicht gelten: Wer sein Konto vor der Umstellung des Systems freigeschaltet hat, behält seinen Status.
Valve rechtfertigt den Schritt mit der Analyse von Nutzerdaten: Einer der besten Marker zur Unterscheidung von normalen und „bösartigen“ Nutzern sei das Kaufverhalten. Betrüger geben, so das Unternehmen, kein Geld für ihre Konten aus. Auf diese Weise erschwert das Unternehmen zugleich, dass sich Kunden für jeden erworbenen Titel ein neues Konto anlegen, um ihre Titel bei Bedarf weiterveräußern zu können. Im Kampf gegen Betrüger hatte Valve zuletzt den Handel mit Geschenken mehrfach eingeschränkt. Auch hier kam es zu ähnlichen Nebeneffekten.
Die Redaktion dankt ComputerBase-Leser „dcX3“ für den Hinweis zu dieser Meldung!
Dinge, die eingeschränkte Konten nicht können