Teardown: Im neuen MacBook steckt ein NVMe-SSD-Controller von Apple
Die Bastler von iFixit haben nicht nur enthüllt, dass das neue MacBook sehr schlecht zu reparieren ist, sondern sind auch auf eine Überraschung beim verbauten Massenspeicher gestoßen. In einem einzelnen Chip-Gehäuse steckt nicht nur DRAM-Cache, sondern auch ein von Apple entwickelter PCIe-SSD-Controller mit NVMe-Unterstützung.
Zuvor war über die im neuen MacBook eingesetzte SSD-Lösung gerätselt worden, denn auf der Hauptplatine fanden sich zwar verlötete MLC-Speicherchips von Toshiba und ein LPDDR3-SDRAM-Cache von SK Hynix, doch vom Controller war keine Spur. Das Öffnen des Chip-Gehäuses des DRAM-Cache hat jetzt den Controller zu Tage gefördert, der sich in der Bauweise Package-on-Package (PoP) gemeinsam mit dem Cache unter dem Gehäusedeckel versteckt.
Bei dem mit den Ziffern 338S00055 beschrifteten Controller handelt es sich nach Angaben der Experten von ChipWorks um einen Apple-Chip, der von TSMC hergestellt wurde. Das Betriebssystem des neuen MacBook meldet einen Apple SSD Controller mit der Kennung AP0256H als NVMExpress Device, wie der Test von AnandTech aufzeigt. Die aufgelötete SSD des MacBook verfügt demnach über einen von Apple stammenden PCIe-Controller, der mit NVMe umgehen kann. NVMe ist die Abkürzung für Non-Volatile Memory Express, eine logische Schnittstelle zur Anbindung von PCIe-SSDs. Als potentieller Nachfolger des für Festplatten entworfenen AHCI nutzt NVMe das Leistungspotential von SSDs besser aus.
Es ist wahrscheinlich, dass Apple den Controller mit Hilfe von Technik des Ende 2011 für rund 500 Millionen Dollar übernommenen Flash-Startups Anobit entwickelt hat.