Technical Preview: Windows 10 für mehr Lumia-Smartphones ist da
Microsoft hat wie angekündigt die zweite Technical Preview von Windows 10 für Smartphones veröffentlicht. Die neue Vorschau beseitigt zahlreiche Fehler, bringt neue Funktionen mit und unterstützt insbesondere deutlich mehr Lumia-Smartphones. Das aktuelle Flaggschiff Lumia 930 ist aber auch diesmal nicht mit von der Partie.
Während es das Lumia 930 in der Tat nicht auf die bereits vor zwei Wochen veröffentlichte Liste der von der zweiten Vorschau unterstützten Smartphones geschafft hat, wurde das fast baugleiche Lumia Icon des US-Providers Verizon wieder von dieser gestrichen.
Laut Gabriel Aul, General Manager der Operating Systems Group bei Microsoft, gibt es Probleme bei der Skalierung des Betriebssystems. Das Lumia 930 ist wie das Lumia 1520, das von der neuen Vorschau unterstützt wird, mit einem Full-HD-Display ausgestattet – Schriften der Benutzeroberfläche werden zu klein dargestellt. Aufgrund der abweichenden Display-Diagonalen (5 vs. 6 Zoll) kommt es laut Aul beim Lumia 1520 aber nicht zu Problemen.
Wer bereits auf die erste Vorschau setzt, kann die neue Version, sofern er dem Fast-Ring im Insider-Program angehört, sofort über Windows Update installieren. Für die Installation der zweiten Vorschau ist die erste Technical Preview von Windows 10 für Smartphones aber keine Voraussetzung. Laut Gabriel Aul kann sie auch ausgehend von einem Lumia-Smartphone mit Denim-Update erfolgen. Besitzer, die erstmals auf die Vorschau wechseln wollen, müssen sich allerdings noch ein paar Stunden gedulden, teilt Microsoft mit. Ein Fehler verhindert aktuell noch diesen Installationsprozess.
Dieser setzt bei Erstinstallationen auch weiterhin die Windows-Insider-App voraus. Nach der Anmeldung über ein Microsoft- oder Domain-Konto lässt sich die zweite Vorschau installieren. Für die Nutzung der App wird ein Insider-Konto vorausgesetzt, das sich über eine Seite von Microsoft einrichten lässt.
Je nach Endgerät ist die neue Technical Preview rund 450 MB groß. Noch werden nur Smartphones aus den verschiedenen Lumia-Serien von Nokia und Microsoft unterstützt, laut Aul sollen in Zukunft aber auch HTC-Smartphones bedient werden. Ein konkreter Zeitpunkt dafür wurde aber nicht genannt.
Wesentliche Neuerungen der zweiten technischen Vorschau sind die Integration einer frühen Version von Project Spartan für das Smartphone und die universellen Apps Outlook Mail und Outlook Calendar als Standardanwendungen mit neuer Benutzeroberfläche inklusive erweiterter Wischgesten und einem Wechsel zwischen beiden Anwendungen ohne Umweg über den Startbildschirm. Beim Erstellen von E-Mails bietet Outlook Mail ab sofort die aus Word bekannten Formatierungsoptionen. Auch die Telefon- und die Nachrichten-App wurden überarbeitet. Microsoft bittet Anwender, ihnen „eine Chance zu geben“. Eingehende Anrufe und MMS lassen sich aktuell allerdings noch nicht filtern und in „einem Prozent der Anrufe“ sei kein Klingelton zu vernehmen.
Auch weitere bekannte Fehler machen deutlich, dass Windows 10 für Smartphones noch nicht für den produktiven Einsatz geeignet ist. So kann es auf Smartphones mit 512 Megabyte zu Abstürzen von Anwendungen kommen, am Speichermanagement arbeite Microsoft noch. Darüber hinaus sind auf einer microSD-Karte installierte Apps erst dann wieder lauffähig, wenn sie neu installiert wurden, und der Flugmodus lässt sich auf keinem Gerät aktivieren. Auch der Sprachassistent Cortana kann bis auf Weiteres nicht mehr mit über Bluetooth verbundenen Eingabegeräten genutzt werden.
Anwender, die Windows 10 für Smartphones testen wollen, sollten sich dessen bewusst sein. Wer von Windows 10 wieder zurück auf Windows Phone 8.1 wechseln möchte, kann nicht einfach nur das Gerät zurücksetzen, sondern muss dies über das Windows Phone Recovery Tool bewerkstelligen, was ohne vorher angelegtes Backup aber mit einem Verlust aller Apps und Daten verbunden ist.