Ubuntu 15.04: Kubuntu und Co. bieten mehr Änderungen als das Original
Neben Ubuntu 15.04 sind heute auch die Derivate Kubuntu, Ubuntu GNOME, Ubuntu Kylin, Ubuntu Mate, Lubuntu und Xubuntu erschienen. Dabei sticht, wie bereits des Öfteren, Kubuntu heraus, das mehr Neuerungen aufzuweisen hat als Ubuntu selbst.
Kubuntu 15.04 bringt mit Systemd nicht nur ein neues Init-System mit, sondern wird auch mit Plasma 5.2, Frameworks 5.9 und den neuesten KDE-Paketen ausgeliefert, den KDE Applications 4.14.5. Damit nicht genug, bieten die Entwickler zusätzlich die Möglichkeit, durch das Einbinden eines PPA auf den erst vor einer Woche als Beta erschienenen Desktop Plasma 5.3 zu aktualisieren.
Die Entwicklung von Kubuntu wird vom deutschen IT-Unternehmen Blue Systems aus Bielefeld finanziert, seit Canonical die finanzielle Unterstützung vor rund drei Jahren einstellte. Das kommt Kubuntu aber auch in technologischer Hinsicht zugute, da das Unternehmen des Philanthropen Clemens Tönnies mehrere KDE-Entwickler beschäftigt. Dazu gehören auch Kubuntu-Hauptentwickler Jonathan Riddell und KWin-Entwickler Martin Gräßlin.
Ubuntu GNOME
Ubuntu GNOME nutzt die nicht mehr ganz aktuelle Version GNOME 3.14 sowie die GNOME Shell 3.14.2. Bei der Verwendung freier Grafikkartentreiber kann der Anwender erstmals eine Wayland-Sitzung ausprobieren, indem er das Paket gnome-session-wayland nachinstalliert und beim Anmelden Wayland als Session auswählt. Bei GNOME 3.16 ist dies für den Login allerdings bereits Standard. Somit bietet Ubuntu GNOME 15.04 nicht viele Anreize und wird auch mit 15.10 weiter hinterherhinken, da die Veröffentlichung von GNOME 3.18 nicht vor Oktober 2015 geplant ist.
Ubuntu MATE
Zum ersten Mal erfährt das noch junge Ubuntu MATE eine offizielle Veröffentlichung im Rahmen der Ubuntu-Familie. MATE, das in Version 1.8 ausgeliefert wird, ist ein leichtgewichtiger Fork für die Freunde von GNOME 2 und somit auch für ältere Rechner geeignet. Für diese Veröffentlichung wurden die Werkzeuge MATE Tweak und MATE Menu integriert und das optionale Compiz 0.92 für MATE angepasst. Wie im MATE-Blog nachzulesen ist, steht auch ein, allerdings inoffizielles, Image für den Raspberry Pi 2 zur Verfügung
Xubuntu, Lubuntu und Kylin
Xubuntu 15.04 ist hier etwas aktueller und setzt bereits auf das neue Xfce 4.12, das Verbesserungen bei der Unterstützung mehrerer Monitore sowie bei HiDPI-Displays bietet. Die Konfiguration des Display-Managers LightDM wurde vereinfacht und das Panel beherrscht nun einen Autohide-Modus um auf kleineren Displays mehr Fläche für Anwendungen zu bieten.
Lubuntu 15.04 setzt auf den leichtgewichtigen Desktop LXDE und verzichtet derzeit noch als einziges der Derivate auf Systemd als Standard. Lubuntu wird künftig von LXDE auf LXQT umschwenken, der Umstieg ist allerdings mit 15.04 noch nicht vollzogen, da LXDE noch zu sehr in der Entwicklung begriffen ist.
Ubuntu Kylin ist eine Anpassung von Ubuntu für den chinesischen Markt. Neben der Übernahme der Änderungen, die Ubuntu 15.04 bietet, wurde weiter an der Komplettierung der Übersetzungen und der Internationalisierung sowie der Lokalisierung gearbeitet. Das Ubuntu Kylin Software Center wurde überarbeitet und die Linse für den chinesischen Musikmarkt aktualisiert sowie das Kylin-Theme überarbeitet.
Die Spiegelserver für die einzelnen Images sind in jeweils 32- und 64-Bit in den Release-Notes verlinkt.