WhatsApp: Telefonate werden nicht heimlich aufgezeichnet
Berichte, nach denen WhatsApp über die Anwendung geführte Telefonate heimlich im Hintergrund aufzeichnet und speichert, sind falsch. Lediglich eine nicht für die Öffentlichkeit bestimmte Testversion wies dieses Verhalten für interne Testzwecke auf.
Dies versicherte ein Sprecher von WhatsApp gegenüber Heise. Mit der aktuellen, offiziellen Version 2.12.5 von WhatsApp für Android konnten die Berichte über gespeicherte Telefonate auch von ComputerBase nicht nachvollzogen werden.
Die tatsächlich betroffene Version 2.12.45 für Android-Smartphones war von WhatsApp nie offiziell veröffentlicht und freigegeben worden – sie hatte nur über inoffizielle Kanäle den Weg ins Netz gefunden. Programmierer hätten sie zum Testen der VoIP-Telefonie genutzt, um vorab Fehlerbehebungen vornehmen zu können, so der Sprecher von WhatsApp. Sie taucht demnach auch nicht im Changelog auf und konnte lediglich direkt über einen nicht freigegebenen Download der APK-Datei installiert werden. Nutzer, die diese Version heruntergeladen haben und weiterhin nutzen, sollten deshalb in der Tat auf die aktuelle Version aktualisieren. Für alle anderen WhatsApp-Nutzer besteht jedoch keinerlei Handlungsbedarf.
Das Mitschneiden von Telefonaten verstößt in Deutschland gegen den Datenschutz, sofern nicht alle am Gespräch teilnehmenden Personen ihr Einverständnis zur Aufzeichnung gegeben haben. Ein heimliches Mitschneiden und Speichern der Telefonate ohne Kenntnis der Nutzer durch WhatsApp wäre somit illegal gewesen.
Erst vergangene Woche war die VoIP-Telefoniefunktion in WhatsApp für iOS eingeführt worden, nachdem Android-Nutzer schon seit Ende März 2015 auf diese Funktion zurückgreifen konnten. Für Windows Phone ist die VoIP-Telefonie weiterhin nicht verfügbar, soll aber in den nächsten Wochen auch auf dieser Plattform freigegeben werden.