A10-7870K im Test: 20 Prozent mehr GPU-Takt für AMDs Desktop-APU
Einleitung
Volle Kraft voraus – allerdings mit Altbekanntem. Der neue AMD A10-7870K basiert auf dem Anfang 2014 vorgestellten Kaveri-Design, das Steamroller-Kerne mit Radeon-Grafik auf Basis der GCN-Architektur kombiniert und in Form des A10-7850K als Flaggschiff im Desktop auftrat. Etwas über ein Jahr später gibt es mehr Takt für die CPU und insbesondere für die Grafik, dort sind es gleich 20 Prozent.
ComputerBase hat das neue Modell A10-7870K im Vergleich zum Vorgänger A10-7850K sowie einem Core i5 von Intel, den AMD gern als Gegenspieler für die Grafikeinheit des Kaveri aussucht, getestet. Das Muster für den Test hat der Händler Caseking nur Stunden vor Veröffentlichung leihweise bereitgestellt.
Unter der Bezeichnung CK Ultimate AMD Online Gaming System, A10-7870K wird der Händler zum Start der APU ein Komplettsystem im Mini-ITX-Format für 549,90 Euro anbieten. Neben der APU finden sich im Gehäuse Raijintek Metis unter anderem das Mainboard ASRock FM2A88X-ITX+, 8 GB DDR3-2.400, eine 250 GB große SSD vom Typ Crucial BX100 und ein 350-Watt-Netzteil von Super Flower wieder.
AMD A10-7870K im Detail
Im A10-7870K takten die Prozessorkerne in der Basis mit 3,9 und im Turbo mit 4,1 GHz. Damit arbeitet die APU gegenüber dem Vorgänger um 200/100 MHz höher. An den echten Vorgänger, die Richland-Serie, kommen die Taktraten aber weiterhin nicht heran. Dies führte bereits im letzten Jahr dazu, dass die eigentlich neueren Kaveri-APUs trotz gesteigerter IPC in reinen Prozessortests den Richland-Modellen, allen voran dem A10-6800K, minimal unterlegen waren. 400 MHz mehr Takt war auch mit dem neuen Design nicht beizukommen.
Modell | Codename | Module/ Threads |
Takt / mit Turbo |
L2- Cache |
Grafik | Shader | Takt (Turbo) |
TDP | UVP |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
A10-7870K | Kaveri | 2 / 4 | 3,9 / 4,1 GHz | 4 MB | R7 2xx | 512 | 866 MHz | 95 Watt | $137 |
A10-7850K | Kaveri | 2 / 4 | 3,7 / 4,0 GHz | 4 MB | R7 2xx | 512 | 720 MHz | 95 Watt | $127 |
A10-6800K | Richland | 2 / 4 | 4,1 / 4,4 GHz | 4 MB | HD 8670D | 384 | 844 MHz | 100 Watt | $112 |
Bei der Grafikeinheit geht AMD mit dem Neuling in die Vollen. Mit 866 MHz statt bisher 720 MHz Takt liegt der Fortschritt auf dem Papier bei 20 Prozent. Dieser hohe Takt macht den A10-7870K mit bis zu 1.018 GFLOPS zur ersten TFLOP-APU; ein rein rechnerischer Wert, den Hersteller sehr gern im Rahmen des Marketings angeben. Den bereits im Jahr 2012 angepeilten Wert hat AMD allerdings weiterhin noch nicht erreicht: 1.050 GFLOPS wurden damals schon bis Ende 2013 in Aussicht gestellt.
Auch bei der neuen APU lässt sich im Zusammenspiel mit einer Radeon R7 240 oder 250 die Grafikleistung mittels Dual Graphics noch erhöhen. Welche Radeon R300 mit Kaveri zusammenarbeiten können, wollte der Hersteller noch nicht verraten, wird dies aber zur gegebenen Zeit nachreichen. Abhängig sind die APUs auch weiterhin massiv vom eingesetzten Arbeitsspeicher, das neue Modell arbeitet wie der Vorgänger mit DDR3-2133. AMD empfiehlt aber auch heute: Je schneller der Speicher, desto besser. Auch sollten Anwender auf die Verwendung von Dual-Rank-Speicher achten.
Einen weiteren Unterschied zum Vorgänger gibt es noch: Der neue A10-7870K wird nicht mit einer konfigurierbaren TDP angeboten, er wird immer auf 95 Watt ausgelegt sein. Dafür hat AMD sogar einen überarbeiteten Boxed-Kühler im Gepäck, der aus der FX-Familie stammt.
Ab heute sollen die neuen APUs im Einzelhandel verfügbar sein, zum Start der Computex 2015 am 2. Juni auch für OEM-Hersteller. Mit einer Preisempfehlung von 137 US-Dollar kostet das Modell nur minimal mehr als der A10-7850K, der Anfang Mai im Preis gesenkt wurde.
Weitere Kaveri Refresh werden in diesem Jahr folgen, sowohl im Desktop als A-7000 als auch im OEM-Geschäft, dort jedoch als höher gestellter A-8000 und damit gleichlaufend zu den in wenigen Tagen erwarteten Carrizo-APUs für Notebooks.