A10-7870K im Test: 20 Prozent mehr GPU-Takt für AMDs Desktop-APU
2/3BIOS-Update & erster Start
Das ComputerBase-Testsystem setzt auch in diesem Jahr wieder auf das Asus A88X-Plus. Asus ist bekannt für Support auch über Jahre hinweg, so wurden auch die neuen APUs bereits in den letzten beiden BIOS-Varianten unterstützt – zum Einsatz kommt sowohl für den A10-7850K als auch für den A10-7870K das neueste BIOS 2402. Als Treiber kam bei beiden APUs von AMD der Catalyst 15.4.1 zum Einsatz.
Die vorab gemeldeten Probleme mit den neuen Kaveri-APUs und Mainboards sind nach bisherigem Wissensstand lediglich bei ASRock-Hauptplatinen anzutreffen, aktualisierte BIOS-Dateien liegen hier noch nicht vor. Grundsätzlich sollte der A10-7870K auf jedem aktuellen Mainboard mit Sockel FM2+ und einem der Chipsätze AMD A88X, AMD A78 oder A68H nach einem BIOS-Update funktionieren, gab AMD gegenüber ComputerBase zu verstehen.
Im ComputerBase-System geht der Wechsel vom A10-7850K auf den A10-7870K problemlos über die Bühne. Der maximal mögliche Turbo-Takt von 4,1 GHz liegt genau so an wie der maximale Grafiktakt von 866 MHz. Während der CPU-Takt je nach Anwendung stark zwischen Turbo und nur noch 3,8 GHz schwankt, liegt bei der Grafikeinheit bei Last immer der maximale Takt an. Hier werden die Prioritäten seitens AMD noch einmal klar ersichtlich: Grafik.
Spiele-Benchmarks
Da 100 MHz Takt bei 4 GHz bei der CPU-Leistung nur einen messbaren aber keinen spürbaren Unterschied ausmachen, liegen die Spiele- und Multimedia-Tests im Fokus. Dort sind die Unterschiede dank deutlich gesteigertem Grafiktakt auch im Alltag spürbar.
Im Durchschnitt kann der AMD A10-7870K gegenüber dem Vorgänger A10-7850K in Spielen um acht Prozent zulegen. Damit kommt vom 20 Prozent höheren Takt im Schnitt rund die Hälfte an. Ein Grund dafür ist in der Speicherbandbreite zu suchen, die selbst beim verwendeten DDR3-2.133-Speicher mit Dual-Rank zu niedrig ist. Dennoch ist die APU dem deutlich teureren Intel Core i5-4690 um 76 Prozent überlegen.
In manchen Spielen zeigt sich dann, dass in Einzelfällen der Leistungsschub auch größer ausfallen kann. In Defense Grid 2 steigert der A10-7870K die Geschwindigkeit um 13 Prozent. Auf der anderen Seite kann der Abstand zum A10-7850K aber auch kleiner ausfallen. Fünf Prozent in Borderlands: The Pre Sequel sowie Dota 2 sind die Negativbeispiele.
Video-Wiedergabe und GPU-Computing
Bei den im Prozessor integrierten Video-Fähigkeiten führt in Sachen Geschwindigkeit und Energieeffizienz weiterhin nichts an Intels Quicksync-Technologie vorbei, die die integrierte GPU nutzt. Diese ist beim Abspielen und auch beim Decodieren eines H.264-Videos schneller und energiesparender als alles andere. Daran ändert auch der A10-7870K nichts, der nur wenig gegenüber dem A10-7850K zulegen kann.
Beim GPU-Computing können beide Kaveri-APUs dann die Vorzüge der Graphics-Core-Next-Architektur ausspielen und liegen entweder gleich auf oder gar deutlich vor dem deutlich teureren Intel-Produkt. Das Bild dreht sich um, wenn für dieselben Aufgaben die CPU genutzt wird. In dem Szenario ist AMD klar unterlegen.
Im Vergleich zum A10-7850K kann der A10-7870K ab und zu die komplette Mehrleistung von 20 Prozent ausspielen. In anderen Fällen fällt der Vorsprung kleiner aus.
Leistungsaufnahme
In Sachen Leistungsaufnahme benötigt der Komplettrechner mit dem A10-7870K durchweg etwas mehr Energie als mit dem A10-7850K, was aufgrund der höheren Taktraten wenig verwunderlich ist. Unter Windows ist kaum ein Unterschied vorhanden, in Spielen genehmigt sich der A10-7870K dagegen 20 Watt mehr.