Apple Watch: Ab Herbst laufen Apps direkt auf der Uhr
Mit der Apple Watch verhält es sich in Teilen wie mit dem ersten iPhone: Zwar bietet die Uhr schon viele interessante Funktionen und Apps, ein für Entwickler essenzieller Bestandteil fehlt allerdings noch: das Software Development Kit (SDK). Im Herbst wird diese Lücke geschlossen.
Bisher erlaubt Apple Programmierern lediglich, Apple-Watch-Erweiterungen über iPhone-Apps bereitzustellen. Native Watch-Apps von Drittanbietern gibt es mangels SDK daher noch nicht.
Apples Senior Vice President of Operations, Jeff Williams, gab sich auf der von Re/code veranstalteten Code Conference in Rancho Palos Verdes für Apple-Verhältnisse ungewöhnlich redselig. Nachdem er der Frage nach den Verkaufszahlen der Apple Watch noch etwas auswich und lediglich von einer „fantastischen" Nachfrage sprach, wurde Williams bezüglich nativer Apple-Watch-Apps konkreter. Schon eine Woche nach Tim Cooks Eröffnungskeynote auf Apples Worldwide Developer Conference am 8. Juni wird Apple eine erste Beta-SDK für Entwickler veröffentlichen, mit der Drittanbieter native Apple-Watch-Apps erstellen können.
Native Apps sollen unter anderem Zugriff auf die Sensoren wie Herzfrequenzmesser, Beschleunigungssensor und Gyroskop erhalten, auch die digitale Krone wird freigegeben. Williams scherzte, die Apple Watch werde Drittanbieter-Apps allein schon deshalb Sensorunterstützung gewähren, weil er als passionierter Radfahrer die Fitness-App Strava verwende und den Tracker auch auf der Apple Watch nutzen wolle. Zudem plant Apple, mit dem SDK umfangreiche Möglichkeiten für Spieleentwickler zu schaffen. Genauere Informationen nennt Apple höchstwahrscheinlich auf der WWDC. Die finale Version des Apple-Watch-SDKs soll im Herbst erscheinen.
Apple merzt damit bald einen der Hauptkritikpunkte an der Apple Watch aus. Es ist allerdings noch nicht klar, ob native Drittanbieter-Apps auch vollkommen unabhängig vom mit der Apple Watch gekoppelten iPhone genutzt werden können. Momentan müssen sich Apple-Watch-Entwickler noch mit der Entwicklungsumgebung WatchKit zufrieden geben. WatchKit-Apps werden auf dem iPhone ausgeführt statt direkt auf der Apple Watch, was diverse Einschränkungen mit sich bringt. Einige Entwickler beschwerten sich bereits öffentlich über die Limitierungen.
Die ComputerBase-Redaktion dankt Tobias R. für die Einsendung dieser Meldung!