Chipbranche: Intel soll Altera doch für 15 Milliarden Dollar übernehmen
Intel soll den Chiphersteller Altera nun doch für 15 Milliarden Dollar übernehmen. Erst im April sollen die Verhandlungen noch an einem zu geringen Kaufpreis in genau dieser Höhe gescheitert sein, nun soll Altera den damals aufgerufenen Preis akzeptieren.
Die New York Post berichtet unter Berufung auf eine mit dem Vorgang vertrauten Quelle, dass der Kaufpreis bei 54 US-Dollar je Aktie und damit 15 Prozent über dem Altera-Börsenschlusspreis von Donnerstag liegen könnte. Für Intel wäre die Übernahme der größte Zukauf der Unternehmensgeschichte. „Ein Abschluss ist bis Ende nächster Woche wahrscheinlich“, zitiert die New York Post eine informierte Quelle. Ab dem ersten Juni stehe es Intel einem Reuters-Bericht zufolge durch das Auslaufen eines Stillhalteabkommens zudem frei, eine feindliche Übernahme zu versuchen.
Intel versucht Medienberichten zufolge bereits seit Monaten, den amerikanischen Chiphersteller zu übernehmen, soll im April allerdings mit einem Angebot in Höhe der jetzt kolportierten 54 Dollar pro Aktie auf Zurückweisung gestoßen sein. In der Zwischenzeit sah sich Altera allerdings mit enttäuschenden Gewinnergebnissen konfrontiert, die offensichtlich nun zu einem Einlenken geführt haben.
Intel soll im Februar sogar ein Angebot von 58 Dollar pro Aktie in Erwägung gezogen haben, hat sich unter Berücksichtigung der Geschäftszahlen des Übernahmekandidaten dann aber gegen ein noch höheres Gebot entschieden. Vor Bekanntwerden der Gerüchte über die mögliche Übernahme durch Intel wurden Altera-Aktien für rund 35 US-Dollar gehandelt.
In Bezug auf die in dieser Woche verkündete, geplante Übernahme des Chipherstellers Broadcom durch Avago sei überdies kein Gegenangebot Intels geplant und auch die Broadcom-Führung wäre von einer Übernahme durch Intel wenig angetan, heißt es unter Berufung auf eine vertrauliche Quelle.