Display-Technik: LG hängt 55"-OLED-Panel wie ein Poster an die Wand
Wie künftig Fernseher aussehen könnten, zeigte LGs Display-Sparte am Dienstag in Südkorea: Ein biegsames 55-Zoll-Display mit rund einem Millimeter Dicke wurde bei einer Pressevorführung wie ein Poster an die Wand gehängt.
Die dünne Bauweise wird durch die selbst leuchtende OLED-Technik ermöglicht, die im Gegensatz zu LCDs keine Hintergrundbeleuchtung benötigt. Das Demonstrationsobjekt ist laut Medienberichten aus Korea mit lediglich 0,97 mm weitaus dünner als LGs bisheriges 55-Zoll-OLED-Panel, das 4,3 mm in der Tiefe misst. Bei einem Gewicht von 1,9 Kilogramm genügt eine magnetische Matte, um das Display an der Wand zu halten.
LG ist im Bereich der OLED-Fernseher führend und will die Technik künftig verstärkt einsetzen. In diesem Jahr peilt das Unternehmen einen Absatz von 600.000 OLED-Panels an; 2016 sollen es 1,5 Millionen sein. Dafür soll die Produktion im dritten Quartal dieses Jahres hochgefahren werden, um die Nachfrage der Kunden zu bedienen. Wer außer der eigenen Sparte LG Electronics als Hauptabnehmer zu diesen Kunden zählt, ist nicht bekannt.
Die Ausbeute funktionsfähiger OLED-Panels bei der Herstellung soll inzwischen ein hohes Niveau erreicht haben: „Es hat anderthalb Jahre gedauert, bis wir die Produktionsausbeute auf dieses Niveau (für OLEDs) anheben konnten, während es fast zehn Jahre brauchte, diese Ausbeute bei LCDs zu erreichen“, behauptete der Leiter der OLED-Abteilung von LG Display Yeo Sang-deog gegenüber Pressevertretern. Wie Cnet erfuhr, soll die Ausbeute inzwischen rund 80 Prozent erreicht haben, damit aber noch weit unter der aktuellen Rate in der LCD-Produktion liegen, was die Herstellung durch höheren Ausschuss teurer macht.
Nachdem LG OLED-Panels mit 55, 66 und 70 Zoll eingeführt hatte, will das Unternehmen noch in diesem Jahr ein OLED-Panel mit 99 Zoll präsentieren. Bei den bisher erhältlichen OLED-Fernsehern handelt es sich um Geräte in klassischer Bauweise. Wann ein Format wie das eingangs erwähnte Vorführmodell für Endkunden zu erschwinglichen Preisen erhältlich sein wird, ist noch nicht abzusehen.
Gegenüber LCD-Fernsehern sind OLED-TVs deutlich teurer und kosten hierzulande über 2.000 Euro bei 55 Zoll. Als Konkurrenz zur OLED-Technik im Fernsehbereich gelten Quantenpunkt-Displays (Quantum Dot), an denen auch LG arbeitet. Samsung und Sony bieten erste Quantum-Dot-Fernseher zu ebenfalls hohen Preisen an, sind mit OLED-Fernsehern am hiesigen Markt aber nicht vertreten.