GeForce GTX 470 bis 970 im Test: Fünf Generationen von Nvidia im Vergleich
3/4Leistungsaufnahme
Während die Grafikkarten auf Maxwell-Basis zur Markteinführung mit einer geringen Leistungsaufnahme zu überzeugen wussten, wurden die größeren Grafikchips der Fermi-Architektur zu Anfang ob ihrer hohen Leistungsaufnahme auch als „Thermi“ verspottet. Absolut ist das heute kaum noch nachvollziehbar: Im direkten Generationenvergleich liegen vier der fünf Grafikkarten in Etwa auf einem Niveau, einzig die GeForce GTX 670 ist etwas sparsamer und lässt sogar die schwächere GTX 760 hinter sich.
Bei der Energieeffizienz ist Fermi im Zeitverlauf allerdings zweifelsohne das Schlusslicht. Eine bei der Spieleperformance vergleichbare GeForce GTX 750 Ti sorgt im Testsystem für eine um 110 bis 120 Watt geringere Leistungsaufnahme. Eine mit 278 Watt Leistungsaufnahme minimal sparsamere GeForce GTX 970 übertrifft die alten Modell in Sachen Spieleperformance um den Faktor 2,3 bis 3,2.
Absolut gesehen ist die GeForce GTX 670 auch das sparsamste Modell im Leerlauf, allerdings liegt sie mit der GeForce GTX 770 und GeForce GTX 970 hier fast auf einem Niveau. Deutlich ineffizienter gehen GeForce GTX 470 und GeForce GTX 570 zu Werke – 10 bis 15 Watt mehr sind ein deutlicher Unterschied.
Übertakten statt Aufrüsten
Kann Übertakten Aufrüsten ersetzten? Um diese Frage zu beantworten, hat ComputerBase ermittelt, welche Leistungszuwächse der manuelle Eingriff in die Taktraten bei den getesteten Grafikkarten hervorbringen kann.
Mit der Einführung von Temperatur- und Verbrauchsobergrenzen sind aktuelle Grafikkarten dabei in ein deutlich engeres Korsett gezwängt als die älteren GeForce GTX 470 und 570. Für alltagstaugliches Overclocking reicht die meist geringe Anhebung aber in der Regel weiterhin aus. Aus Rücksicht auf die Testkandidaten wurde auf eine Anhebung der GPU-Spannung verzichtet.
GeForce GTX 470 | GeForce GTX 570 | GeForce GTX 670 | GeForce GTX 770 | GeForce GTX 970 | |
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Takt ab Werk | |||||
Chiptakt (Basis) | 608 | 732 | 915 | 1.046 | 1.050 |
Chiptakt (Turbo) | - | - | 980 | 1.085 | 1.178 |
Chiptakt (Maximum) | - | - | 1.097 | 1.150 | 1.227 |
Speichertakt | 837 | 950 | 1.502 | 1.753 | 1.753 |
Mit Übertaktung | |||||
Chiptakt (Basis) | 730 | 800 | 1.015 | 1.136 | 1.347 |
Chiptakt (Turbo) | - | - | 1.085 | 1.175 | 1.486 |
Chiptakt (Maximum) | - | - | 1.189 | 1.228 | 1.523 |
Speichertakt | 925 | 1.050 | 1.775 | 2.000 | 2.000 |
Delta | |||||
Chiptakt (Basis) | 20 % | 9 % | 11 % | 9 % | 28 % |
Chiptakt (Turbo) | - | - | 11 % | 8 % | 26 % |
Chiptakt (Maximum) | - | - | 8 % | 7 % | 24 % |
Speichertakt | 11 % | 11 % | 18 % | 14 % | 14 % |
Den größten Zuwachs bei den Taktraten kann das neueste Modell für sich verbuchen: Insgesamt kann die GeForce GTX 970 ein Plus von ca. 300 MHz Chiptakt und ca. 250 MHz Speichertakt verbuchen. Eher enttäuschend fällt das Overclocking-Potential der Kepler-Modelle aus; immerhin konnten dem bislang limitierenden Grafikspeicher einige Reserven entlockt werden. Die geringen Taktraten der Fermi-Modelle sorgen zumindest bei der GeForce GTX 470 für ein erfreulich großes Übertaktungspotential, ein Plus von 122 MHz Chiptakt entspricht etwa einer Steigerung von 20 Prozent.
Eher ernüchternd fällt die Bedeutung des Leistungsgewinns aus der Übertaktung in Spielen aus. Zwar können sämtliche Modelle um etwa 10 bis 20 Prozent zulegen, effektiv gesehen werden Besitzer älterer Grafikkarten bei zu geringer Spieleperformance jedoch nicht um einen Neukauf herum kommen. Nur in seltenen Fällen können die Grafikkarten einen Unterschied von einer zu geringen Framerate zu einem flüssigen Bildaufbau generieren. Je neuer die Grafikkarte, desto häufiger ist das der Fall. Besitzern sehr alter Modelle ist damit durch Übertakten nicht geholfen.
Die Kosten für höhere Taktraten sind die höhere Leistungsaufnahme. Mit einem Anstieg von fünf bis vierzehn Prozent halten sich die Auswirkungen allerdings noch in Grenzen, den größten Unterschied kann das Testsystem mit der GeForce GTX 670 bei ca. 35 Watt verzeichnen.