Icera: Nvidia stampft eigene Modemsparte ein
Nvidia schließt bereits in den kommenden drei Monaten die hauseigene Modemsparte Icera, die erst 2011 übernommen wurde. Zukünftig wird der Hersteller die eigenen Produkte aus der Tegra-Familie mit Geräten von Drittherstellern verknüpfen.
Anfang Mai 2011 übernahm Nvidia Icera für 367 Millionen US-Dollar. Damals verkauft als „ein Schlüsselschritt in Nvidias Plänen, um einer der Hauptakteure bei der aktuellen Revolution im Bereich Mobile Computing zu werden“, hat sich das Blatt zuletzt gegen Nvidia gewendet. Tegra-SoCs spielen bei Smartphones und Tablets kaum mehr eine Rolle, der Fokus von Nvidia ist mit diesen Chips in Richtung Automobilindustrie sowie Gaming gewandert. Sollte jedoch auch dort ein Modem benötigt werden, werde dies zukünftig von Drittfirmen wie Qualcomm zugekauft. Eigene Entwicklungen gibt es nicht mehr, das aktuelle Know-How sei noch bis mindestens zum kommenden Jahr ausreichend, betont der Hersteller in der Presseaussendung.
Die Zukunft von Icera steht derweil in den Sternen. Nvidia sei offen für einen Verkauf der gesamten Abteilung oder auch nur bestimmter Teile der Technologie. Für die insgesamt rund 500 Angestellten primär aus Großbritannien und Frankreich beginnt damit eine ungewisse Zukunft. Die Abwicklung von Icera soll seitens Nvidia im zweiten Quartal des Fiskaljahres 2016 abgeschlossen sein, welches beim Hersteller die Monate Mai, Juni und Juli 2015 umfasst.