Inbox by Gmail: Verzögerte E-Mails ermöglichen Widerruf
Google hat die Gmail-App-Alternative Inbox by Gmail zur I/O 2015 für alle Nutzer freigegeben. Inbox zeichnet sich durch ein anderes Layout und allerlei Hilfsfunktionen aus. Ab sofort lassen sich über den E-Mail-Client auch bereits versendete E-Mails widerrufen.
Situationen, in denen der falsche Empfänger eingetragen wurde, ein Anhang fehlt, oder die Autokorrektur unerwünschte Folgen im Titel und Text einer Nachricht hatte, haben die meisten Nutzer im Alltag schon erlebt. Wurde bereits auf Senden geklickt, ist es für eine Änderung in nicht kommerziellen E-Mail-Clients in der Regel zu spät.
Für solche Fälle ist die neue Widerrufs-Funktion der Inbox-App gemacht. Nach dem Klicken auf Senden und der Übertragung der E-Mail an die Gmail-Server hat der Nutzer ein paar Sekunden Zeit, um die E-Mail mit einem Klick auf Rückgängig zu widerrufen, bevor sie die Server an den oder die Adressaten verschicken. Die E-Mail lässt sich dann wahlweise bearbeiten oder komplett löschen. Die Zeitspanne ist, um E-Mails nicht zu lange zu verzögern, eng gesetzt. Eine schlechte Internetverbindung kann allerdings dazu führen, dass der Widerruf den Server nicht mehr erreicht.
Die Widerrufsfunktion ist nicht die einzige Neuerung, die Inbox zur Entwicklerkonferenz erhält. Bisher werden E-Mails, die der Nutzer wegwischt, als abgehakt markiert, sind aber weiterhin im Konto vorhanden. Alternativ besteht mit der aktuellen Version von Inbox auch die Möglichkeit, das Löschen von E-Mails als Standardaktion für das Wegwischen auszuwählen. Neu in Inbox ist zudem die Möglichkeit, eine individuelle Signatur anzulegen.
Eine praktische und beliebte Funktion von Inbox ist, wichtige Informationen aus E-Mails wie zum Beispiel Abflugzeiten oder ein Lieferdatum auf einen Blick anzeigen zu lassen. Diese Funktion wurde nun ausgebaut. In den sogenannten Trip Bundles werden alle E-Mails zu einer Reise zusammengefasst und die wichtigen Details wie Flugzeiten oder die Reservierungsnummer für das Hotel direkt beim Öffnen übersichtlich angezeigt.
In Google Keep erstellte Erinnerungen erscheinen nun auch in Inbox. Aber auch bei in einer E-Mail erhaltenen To-Do-Listen versucht Inbox zu helfen. Wird sie als solche erkannt, schlägt die App vor eine Erinnerung zu erstellen. Neu ist auch, dass Reservierungsbestätigungen und Bestellungen bestimmter Anbieter sich aus Inbox heraus direkt in der jeweiligen App des Anbieters öffnen lassen. Aktuell ist dies bei den US-amerikanischen Portalen HotelTonight und Eat24 der Fall, weitere Firmen werden folgen.
Inbox by Gmail ist über den Google Play Store und im Apple App Store sowie als Web-Version für den Browser verfügbar.