Intel: Alle Desktop-Broadwell unlocked, fünf Skylake-CPUs bestätigt
Die zur Computex 2015 erwarteten Broadwell-Desktop-CPUs werden allesamt mit einem frei bestimmbaren Multiplikator im Handel stehen. Die 65-Watt-CPUs bieten darüber hinaus eine configTDP hinab bis zu 37 Watt, welche das Einsatzgebiet massiv vergrößert. Bestätigungen gibt die Roadmap zudem für das Skylake-Portfolio.
Zuletzt wurde durch diverse Medienberichte immer wieder das falsche Gerücht aufgekocht, die Broadwell-Ableger für den Sockel LGA 1150 würden nur normale Quad-Core-Prozessoren mit der stärksten Intel-Grafik, der Iris Pro 6200, werden. Dabei hatte Intel bereits im März des Vorjahres klar gemacht, dass Broadwell-Prozessoren sowohl mit dem Maximalausbau der Grafik sowie gleichzeitig „unlocked“ erscheinen werden.
Der aktuelle Fahrplan zeigt zudem weitere kleine Details, die bisher nicht bekannt waren. So werden die CPUs mit einer configTDP von nur 37 Watt ins Rennen gehen können, zu bisher aber noch unbekannten, vermutlich deutlich niedrigeren Taktraten. Damit würde sich Intel jedoch einen zusätzlichen Markt erschließen, beispielsweise in dünneren All-in-one-PCs, und so die Brücke zum Notebook schlagen. Denn auch dort werden nach aktuellem Stand drei Modelle auf Basis der Broadwell-Architektur mit Iris Pro 6200 verfügbar sein, jedoch als verlötete BGA-Lösung. Dass die Spezifikationen hinsichtlich Takt stimmen, zeigt eine erste Listung eines Broadwell-Komplett-PCs auf Basis des Core i7-5775C in den USA.
Modell | Kerne / Threads | Basis- / Turbo-Takt | L3 | GPU | RAM | TDP | Sockel |
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Core i7-5775C | 4 / 8 | 3,3 / 3,7 GHz | 6 MB | Iris Pro 6200 | DDR3/L-1600 | 65 W | LGA1150 |
Core i5-5675C | 4 / 4 | 3,1 / 3,6 GHz | 4 MB | Iris Pro 6200 | DDR3/L-1600 | 65 W | LGA1150 |
Core i7-5775R | 4 / 8 | 3,3 / 3,8 GHz | 6 MB | Iris Pro 6200 | DDR3L-1600 | 65 W | BGA1364 |
Core i5-5675R | 4 / 4 | 3,1 / 3,6 GHz | 4 MB | Iris Pro 6200 | DDR3L-1600 | 65 W | BGA1364 |
Core i5-5575R | 4 / 4 | 2,8 / 3,3 GHz | 4 MB | Iris Pro 6200 | DDR3L-1600 | 65 W | BGA1364 |
Neben den Details zu den kommenden Desktop-CPUs der fünften Core-Generation gibt es auch einen kleinen Überblick über die sechste. Dabei werden die letzten Meldungen untermauert, die mindestens fünf Modelle in den normalen TDP-Klassen vorsehen, ergänzt um weitere S- und T-Modelle mit geringerer TDP. Da die Roadmap nur das Mainstream- und Performance-Segment zeigt, sind geplante Core-i3-Ableger sowie Pentium und Celeron noch gar nicht inbegriffen.
Nach dem Start der Skylake-Prozessoren – vermutlich im August – lässt sich Intel zum vierten Quartal bereits die Option offen, auch noch schnellere Broadwell-Desktop-Modelle nachzuschieben. Bei der 14-nm-Fertigung ist Intel noch nicht am oberen Ende der Yield-Kurve angelangt, ein halbes Jahr zusätzliche Zeit könnte dort noch effizientere Lösungen hervorbringen. Spätestens ab Anfang 2016 ist dann auch schon die erste Taktsteigerung bei Skylake möglich, mit Broadwell-E betritt dann zudem wie erwartet der Nachfolger der aktuellen High-End-Prozessor-Plattform Haswell-E.
Die Roadmap gibt zudem einen kleinen Einblick in die mögliche Preisgestaltung – sowohl bei den Broadwell, als auch den Skylake-Desktop-CPUs. Diese richtet sich bei Intel bekanntlich immer nach bestimmten, vordefinierten Klassen. Während die Prozessoren aus der sechsten Core-Generation dem klassischen Schema folgen und maximal in der Klasse „Performance 1“ mit freiem Multiplikator „K“ gesetzt sind und damit direkt auf die aktuell verfügbaren Haswell-Refresh-CPUs folgen, werden die Broadwell-Ableger die neue Klasse P1+ respektive MS2+ bekommen. Dies dürfte Auswirkungen auf die Preisgestaltung haben, da Intel hofft, die 48 Execution Units starke Grafiklösung in Zusammenarbeit mit eDRAM könne diverse kleine Grafiklösungen ersetzen – ein höherer CPU-Preis ist die Folge. Wie es darum wirklich bestellt ist, werden Tests in wenigen Wochen offenbaren.