Jahreszahlen: Nintendo dank Sparkurs und schwachem Yen mit Gewinn
Nintendo konnte nach einem verlustreichen Vorjahr trotz weiter gefallener Einnahmen wieder einen operativen Gewinn in Höhe von rund 184 Millionen Euro einfahren. Grund dafür ist nicht zuletzt der eingeschlagene Sparkurs.
Im am 31. März abgeschlossenen Fiskaljahr nahm Nintendo insgesamt 549,78 Milliarden Yen, umgerechnet rund 4,1 Milliarden Euro ein. Im Vergleich zum vorherigen Geschäftsjahr entspricht das einer Verminderung um 3,8 Prozent. 2014 nahm der Konzern noch 571 Milliarden Yen ein. Trotz Umsatzeinbußen konnte Nintendo einen operativen Gewinn in Höhe von 24,77 Milliarden Yen einfahren, der Nettogewinn belief sich im abgelaufenen Fiskaljahr auf 41,84 Milliarden Yen (311 Millionen Euro).
Operativen Gewinn schreibt das Unternehmen somit zum ersten Mal seit dem Fiskaljahr 2010/2011, im letzten Geschäftsjahr machte Nintendo einen operativen Verlust in Höhe von 46,43 Milliarden Yen (345 Millionen Euro). Grund für die Rückkehr in die Gewinnzone ist neben dem Sparkurs im Unternehmen und den weiter sinkenden Herstellungskosten der angebotenen Konsolen der schwache Yen.
In den vorgelegten Geschäftszahlen gibt Nintendo Auskunft über Soft- und Hardwareverkaufszahlen. So wurden weltweit 8,73 Millionen 3DS-Geräte abgesetzt, im Vorjahr waren es noch über 12 Millionen Exemplare. Auf der Softwareseite wurden insgesamt 62,74 Millionen Einheitem für den Nintendo 3DS verkauft, mit 9,94 Millionen verkauften Exemplaren führt Pokémon Omega Rubin/Pokémon Alpha Saphir die Liste mit über drei Millionen Stück Vorsprung zu Super Smash Bros. für Nintendo 3DS an.
Im Bereich der Heimkonsolen konnte Nintendo im vergangenen Geschäftsjahr zwar die Verkaufszahlen der Wii U erfolgreich anheben, verliert gegenüber Sony und Microsoft aber weiterhin an Boden. Während Nintendo im Vorjahr noch 2,72 Millionen Konsolen verkaufte, waren es laut aktuellen Zahlen im Geschäftsjahr 2014/2015 immerhin 3,65 Millionen Exemplare – die PlayStation 4 verkaufte sich dagegen allein im Weihnachtsgeschäft 2014 4,1 Millionen Mal. Als Verkaufsschlager erwies sich Mario Kart 8, welches mit 5,11 Millionen verkauften Exemplaren von über der Hälfte der Wii‑U‑Besitzer gekauft wurde.
Für das laufende Fiskaljahr rechnet Nintendo mit einem Umsatz von 570 Milliarden Yen, der operative Gewinn soll sich auf 50 Milliarden Yen knapp verdoppeln. Über den geplanten Einstieg ins Geschäft mit Smartphone-Apps hält man sich bedeckt, neue Titel sollen die installierte Hardwarebasis der Nintendo-Konsolen steigern. Mit DLC möchte Nintendo zudem Titel wie „Mario Kart 8“ weiterhin am Leben halten.