Kindle Unlimited: Weiterhin führend im US-Flatratemarkt für E-Books

Michael Schäfer
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Kindle Unlimited: Weiterhin führend im US-Flatratemarkt für E-Books

Seit Mitte Juli des letzten Jahres ist Amazons E-Book-Abo Kindle Unlimited in den USA verfügbar und konnte seitdem seine Marktmacht stetig ausbauen. Die Flatrate für digitale Bücher steht trotz des Rückzugs bekannter Indie-Autoren nach wie vor an der Spitze aktueller Verleih-Modelle.

Dies geht aus einer Untersuchung hervor, die das US-Marktforschungsunternehmen Codex Group im November 2014 sowie im April 2015 erhoben hat und in der die Nutzung der führenden Verleih-Dienste für E-Books miteinander verglichen wurden.

Im Gegensatz zu den Mitbewerbern, die einen Rückgang der Nutzerzahlen um bis zu 30 Prozent hinnehmen mussten, konnte Amazon die Abonnementzahlen in den USA um zehn Prozent steigern – und das obwohl der dazugehörige Katalog nach wie vor Veröffentlichungen großer Verlage vermissen lässt. Darüber hinaus gaben 12,4 Prozent der befragten Personen an, bereits ein Kindle-Unlimited-Abo zu besitzen. Die Verbreitung von Kindle Unlimited wird noch deutlicher, wenn ein Blick auf die dahinter folgenden Verleih-Dienste geworfen wird: So entschieden sich zum Beispiel für den zweitplatzierten Scribd gerade einmal 1,4 Prozent der Befragten. Auch im Bekanntheitsgrad liegt Kindle Unlimited unangefochten an der Spitze: So war 81 Prozent der befragten Lesern und Buchkäufern der Name ein Begriff, auch hier folgt Scribd abgeschlagen mit 24 Prozent – und das obwohl Scribd das eigene Abo-Modell bereits im Oktober 2013 startet.

Ob die steigende Akzeptanz von Kindle Unlimited auch den jeweiligen Autoren zu Gute kommt, kann nicht nachhaltig beantwortet werden. So schüttete Amazon zum Beispiel im vergangenen März rund 9,5 Millionen US-Dollar an die Teilnehmer des Kindle Direct Publishing Select (KDP Select) aus, was bei 7,14 Millionen gelesenen Büchern 1,33 US-Dollar pro Publikation entspricht. Dies stellt wiederum den niedrigsten Wert der letzten sechs Monate dar. Gleichzeitig haben sich in den letzten Monaten immer mehr unabhängige Autoren von der Verleih-Plattform zurückgezogen, nachdem einige mit deutlichen Einnahmeeinbrüchen zu kämpfen hatten, die teilweise bis zu 75 Prozent betrugen.

Eine Studie von Nielsen Books zeigt zwar, dass Nutzer von Abonnements in den USA und Großbritannien mehr Bücher kaufen als Leser ohne Verleih-Dienst, lässt aber keinen Schluss darauf zu, wie viel die Abo-Nutzer ohne ein entsprechendes Abonnement ausgegeben hätten. Laut Erhebung geben Nutzer einer E-Book-Flatrate jedoch weiterhin durchschnittlich 58 US-Dollar für Bücher aus, was die monatliche Gebühr von rund zehn US-Dollar für das Abo beinhaltet. Leser ohne Abo geben dagegen lediglich 34 US-Dollar pro Monat aus.

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