Microsoft Surface 3 im Test: Kein Notebook, aber mehr Notebook als je zuvor
3/3Laufzeit
Ein anderes Betriebssystem, ein anderer Prozessor und ein größeres Display – die Auswirkungen dieser Anpassungen auf die Akkulaufzeit unterscheiden sich von Szenario zu Szenario. Das über WLAN von YouTube gestreamte Video zwingt das neue Modell 2 Stunden und 40 Minuten eher in den Ruhemodus. Das entspricht exakt der Laufzeit, die das Surface Pro 2 im Jahr 2013 erreichen konnte.
Ein komplett anders Bild gibt das Surface 3 im Browser-Benchmark Peacekeeper von Futuremark ab. Hier übertrifft es mit ebenfalls über sechs Stunden Laufzeit selbst das Surface 2. Dessen Messwert hat ComputerBase neu ermittelt, um jeweils die aktuellen Softwareversionen miteinander zu vergleichen.
Zum Betrachten von Filmen auf Interkontinentalflügen ist das Surface 3 damit weniger geeignet. Im Produktiven Einsatz verspricht das neue System mit Intels SoC hingegen sogar höhere Laufzeiten als das alte. Mit sechs bis sieben Stunden kann bei mittlerer Helligkeit gerechnet werden.
Problematisch bleibt beim Surface 3 das Aufladen. Mit dem mitgelieferten 13-Watt-Netzteil benötigt der komplette Ladevorgang bei ausgeschaltetem Gerät über vier Stunden. Wird das Gerät parallel genutzt, verlängert sich der Zeitraum deutlich. Unter sehr hoher Last reicht das Netzteil gerade dafür aus, den Akkuladezustand zu halten.
Fazit
Mit der dritten Generation macht Microsofts Surface für Privatanwender einen großen Sprung nach vorne. Der Verzicht auf Windows RT lässt dem Anwender alle Freiheit bei der Software: Windows RT war eine gute Idee, die in der Praxis nie den Kinderschuhen entstiegen ist. Zu viele auch für Privatanwender interessante Programme liegen bis heute nicht in einer erforderlichen Version für Modern UI vor.
Das neue Display im vom Surface Pro 3 bekannten Format 3:2 steht dem Tablet beim Einsatz der optionalen Tastatur ebenfalls gut. Die Tastatur wiederum zeigt sich mit dem neuen Touchpad und der Möglichkeit sie anzuwinkeln ebenfalls deutlich alltagstauglicher. Videos spielt das neue Surface weniger ausdauernd ab, im Browser ist die Laufzeit hingegen gestiegen.
Wie das Surface Pro 3 lädt damit auch das Surface 3 stärker denn je zum produktiven Arbeiten am Tablet ein. Mit dem 150 Euro teuren Type Cover ist das Surface 3 deutlich mehr Notebook als der Vorgänger. Aber das Surface 3 ist weniger Notebook als die größere Pro-Version. Dafür sind im Wesentlichen die deutlich geringere Leistungsfähigkeit und die um 1,2 Zoll kleinere Displaydiagonale verantwortlich.
Das Surface 3 ist ein gutes Tablet für die Anwender, die mit ihrem Tablet klassische Notebook-Aufgaben erledigen wollen und dafür kein Notebook brauchen – weil es ihnen zu groß, zu überdimensioniert in der Leistung oder zu wenig Tablet ist. Der perfekte Ersatz für ein Notebook im privaten Bereich ist auch das Surface 3 noch nicht. Das Type Cover bleibt einer festen Tastatur unterlegen und auf dem Schoß findet auch die 3. Generation nur schlecht Halt. Die Leistungsfähigkeit und der Verzicht auf mehr Anschlüsse sind weitere wesentliche Unterscheidungskriterien.
Ein schweres Los ist der Preis. Das kleine Surface 3 kostet 600 Euro, mit Type Cover sind es 750. Einige Händler bieten beides im Paket für 700 Euro an. Der sehr gute Digitizer kostet weitere 50 Euro. Das Surface 2 war zur Veröffentlichung 170 Euro günstiger.
- sinnvolles Display-Format
- hohe Auflösung und gute Darstellungsqualität
- hohe Tablet-Leistung
- präziser N-trig-Stift
- hochwertiges Gehäuse
- sehr gute Verarbeitung
- Speicher erweiterbar, LTE verfügbar
- Tastatur als teures Zubehör
- Laufzeit beim Medienkonsum
- Micro-USB-Anschluss
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