Neu bei KDE: Frameworks 5.10.0 und KWin als Wayland-Compositor
Die neue Version der KDE-Bibliotheken, bekannt als KDE Frameworks, bringt mit Version 5.10.0 Fehlerbereinigungen und Funktionserweiterungen. Zudem arbeitet der Fenstermanager KWin jetzt als eigenständiger Compositor unter Wayland.
KDE Frameworks ist eine Sammlung von rund 60 Bibliotheken, die von Plasma 5 und KDE Applications genutzt werden. Früher monolithisch als Kdelibs im Einsatz, wurden sie für den fünften Zyklus von KDE modularisiert und erlauben so nicht nur schlankere Anwendungen, sondern eröffnen auch anderen Projekten die Nutzung dieser Bibliotheken, ohne gleich das ganze Bündel verwenden zu müssen. So nutzt etwa die in der Entwicklung als LXDE-Nachfolger befindliche Desktop-Umgebung LXQt einige dieser Libs.
KDE Frameworks wurde nun als einer der drei Bestandteile von KDE 5 als Version 5.10.0 neu aufgelegt. Dabei erfuhr besonders das KDE Input/Output-System (KIO) eine Überarbeitung. Dieses gewährleistet, dass Applikationen wie etwa Dolphin auch auf Ressourcen von Servern im Netz zugreifen können. Dazu stellen sogenannte KIO-Slaves Zugriff auf Protokolle wie HTTP, FTP, SSH, WebDAV, POP3, IMAP oder Bluetooth bereit. KDE Framworks wird einmal monatlich aktualisiert.
Auch die KDE-Activities erhielten einige Aufmerksamkeit. Damit lassen sich auf verschiedenen Desktops Arbeitsbereiche definieren, die Applikationen für bestimmte Bereiche bei Arbeit und Hobby gemeinsam starten und so eine fertige Arbeitsumgebung bieten.
Auch von den Plasma-Entwicklern gibt es Neues zu berichten. Martin Gräßlin erklärte auf Google Plus, KWin sei nun als vollwertiger Compositor unter Wayland einsetzbar. Mit Plasma 5.4, das offiziell für August geplant ist, wird der runderneuerte Fenstermanager KWin zur Verfügung stehen und KDE die Zusammenarbeit mit Wayland ohne den Einsatz der Zwischenschicht XWayland ermöglichen. Ein weiteres Highlight für Plasma 5.4 ist die Portierung von Baloo auf KDE Frameworks 5. Im derzeit aktuellen Plasma 5.3 kann KWin lediglich XWayland als Client anbinden. Gräßlin hatte bereits 2011 mit den Arbeiten zu diesem Ziel begonnen.