Profilbildung: Nutzer befürchten Nachteile durch Big Data
Bringt es mehr Vor- oder Nachteile, wenn Unternehmen im Internet Profile ihrer Nutzer erstellen? Eine Umfrage zeigt: Bei den Verbrauchern überwiegt die Skepsis. Sie wissen durchaus um die Gefahren, die mit der Profilbildung verbunden sind.
So gaben 81 Prozent der Befragten an, dass Profilbildung im Netz mehr Nachteile als Vorteile bringt. Darüber hinaus sprachen sich 89 Prozent dafür aus, dass Unternehmen persönliche Daten wie Namen, Alter, Suchbegriffe, Hobbies oder auch Kreditkartendaten nicht einfach zu einem Profil zusammenführen, auswerten und für sich nutzen dürfen sollten.
„Die Vorbehalte gegen das ungehemmte Sammeln und Auswerten persönlicher Daten aus dem Internet sind mehr als vage Ängste“, sagt dazu Klaus Müller von der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv). Die Umfrage wurde im Auftrag des vzbv vom Meinungsforschungsinstituts Forsa durchgeführt. Laut vzbv ist sie repräsentativ. Nähere Informationen zur Methode teilte der Verband allerdings nicht mit.
„Wenn künftig die eigene Kreditwürdigkeit, Krankenkassenversicherungsbeiträge oder der Preis für ein Produkt davon abhängen, wie ein Computer unser Verhalten beurteilt, bringt das für Verbraucher handfeste Nachteile“, so Müller weiter. Der Profilbildung müssten daher klare Grenzen gesetzt werden. Die Einwilligung der Verbraucher in die Datennutzung dürfe nicht zur Alibiveranstaltung werden.
Insgesamt fordert der vzbv, der Profilbildung enge Grenzen zu setzen. Das Thema steht zur Zeit auch auf EU-Ebene auf der Agenda, da die Profilbildung auch Teil der neuen Datenschutzverordnung der Europäischen Union ist. Diese wird derzeit verhandelt. Es wird erwartet, dass die europäischen Innen- und Justizminister im Juni über die entsprechenden Kapitel der Verordnung entscheiden werden.