SanDisk Z400s: Neue SSD-Serie soll Festplatten in Kassen ersetzen

Michael Günsch
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SanDisk Z400s: Neue SSD-Serie soll Festplatten in Kassen ersetzen

In vielen Computer-Systemen verrichten nach wie vor herkömmliche Festplatten (HDDs) ihren Dienst. Dies gilt auch für den Embedded-Sektor, den SanDisk nun mit einer neuen Serie von Solid State Drives (SSDs) bedient. Die Z400s sollen mit typischen Vorzügen der Technik den „idealen Festplattenersatz“ darstellen.

Eine deutlich höhere Leistung, eine niedrigere Leistungsaufnahme sowie die höhere Robustheit gegenüber der Mechanik von HDDs sind die bekannten Argumente für SSDs und werden entsprechend zur Vermarktung der Z400s herangezogen. Die Serie sieht der Hersteller vor allem für den Einsatz in kommerziellen Anwendungen wie Kassensysteme (Point of Sale), Digital Signage oder Überwachungsanlagen vor. Aber auch PC-Hersteller sollen die OEM-SSDs beispielsweise in Notebooks verbauen.

SanDisk Z400s SSD
SanDisk Z400s SSD (Bild: SanDisk)

Ein großer Nachteil von SSDs gegenüber HDDs ist der hohe Preis in Relation zur Speicherkapazität. Laut SanDisk liefert die Z400s-Serie ein „neues Niveau der Erschwinglichkeit“. Die SSDs sollen ähnlich viel wie HDDs kosten, dies gilt aber nicht bei gleicher Kapazität, wie einer Fußnote der Pressemitteilung zu entnehmen ist. Alles andere wäre derzeit auch sehr unwahrscheinlich, kosten SSDs doch noch immer pro Gigabyte etwa das Zehnfache wie HDDs. Wie bei OEM-Produkten üblich, werden aber keine Preisangaben gemacht.

Viele Details zur verbauten Technik gibt SanDisk ebenfalls nicht preis. Die Z400s werden in den Formaten 2,5 Zoll, mSATA und M.2 mit 80 mm Länge angeboten. Die SSDs bieten 32, 64, 128 oder 256 GByte Nutzspeicher und sollen über SATA 6 Gb/s bis zu 549 MB/s lesend und 330 MB/s schreibend erreichen. Die maximale Schreibrate gilt dabei höchstwahrscheinlich nur für die größeren Modelle. Nach Informationen von AnandTech kommt SanDisks neuer 15-nm-MLC-Flash zum Einsatz, der durch die geringere Strukturbreite die Herstellungskosten mittelfristig senken soll. Über den Controller lässt sich mangels Details nur spekulieren. SanDisk setzte in jüngster Vergangenheit oftmals Controller von Marvell ein, die allerdings als teurer als günstigere Lösungen von Silicon Motion, Phison oder JMicron gelten. Im Laufe des Sommers sollen die Z400s-SSDs für Unternehmenskunden verfügbar sein.

SanDisk Z400s 2,5"
Controller: Silicon Motion SM2246XT, 4 NAND-Channel
DRAM-Cache: keiner
Speicherkapazität: 32 / 64 / 128 / 256 GB
Speicherchips: Toshiba 15 nm Toggle DDR 2.0 MLC NAND, 128 Gbit
Formfaktor: 2,5 Zoll (7 mm)
Interface: SATA 6 Gb/s (Rev. 3.2)
seq. Lesen: 549 MB/s
seq. Schreiben: 330 MB/s
4K Random Read: 33.000 IOPS
4K Random Write: 62.000 IOPS
Leistungsaufnahme Aktivität (typ.): 0,1 W
Leistungsaufnahme Aktivität (max.): k. A.
Leistungsaufnahme Leerlauf: 20 mW
Leistungsaufnahme DevSleep: 5,0 mW
Leistungsaufnahme L1.2: kein L1.2
Funktionen: AHCI, NCQ, TRIM, SMART, Garbage Collection, DevSleep
Verschlüsselung: keine
Total Bytes Written (TBW):
20 Terabyte
Variante
40 Terabyte
Variante
72 Terabyte
Garantie: 3 Jahre
Preis:
Preis je GB:
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  • Michael Günsch E-Mail
    … schreibt seit 2009 über PC-Hardware wie Grafikkarten, Monitore und SSDs sowie über Forschung, Spiele und Wirtschaft.
Quelle: Pressemitteilung

Ergänzungen aus der Community

  • Mr. Smith 26.05.2015 20:03
    Also ich bin Kassentechniker und wenn ich lese was einige hier mal wieder für einen Quark schreiben, wird mir ganz schlecht. Da gilt der gute alte Spruch: Wenn man keine Ahnung hat... "Das können 100 Jahre alte Kassen auch bla bla..." :affe:

    Vllt sollte man sich mal Gedanken darüber machen, was eine Kasse genau alles beherrschen muss. Eine Kasse ist nicht unbedingt nur das, wo ihr wöchentlich im lokalen Supermarkt ansteht. Vllt überlegt man mal, was allein in den letzten 15 Jahren alles mit Kassensystemen passiert ist: Euroumstellung, Fiskaljournal-Einführung, Gutscheinverwaltung/Kundenbindungssyteme, Berührungsloses Zahlen (RFID/NFC), generell die Verbreitung von Touchscreens, INSIKA-Verfahren, Schnittstellen zu ext. Geräten wie Schankanlagen, Kaffeemaschinen, EC-Terminals, Kundendisplays, Bäckerei-Programmen, Waagen, QR-Code-Leser, WaWi, Online-Tischreservierungen (also Belegungspläne ähnlich einem Hotelprogramm z.B.) etc.

    Im Schnitt bekommen Kassen nach spätestens 3 Jahren erstmal zumindest Software-Updates, weil es wieder div. neue gesetzliche Verordnungen gibt, die eingehalten werden müssen o.ä. und nach (durchschnittlich) 5-6 Jahren tauscht man die Hardware komplett aus. Kassen haben keine sonderlich hohe Lebensdauer.

    Dass gewisse Tante-Emma-Läden, immer noch alte Registrierkassen nutzen, ist die absolute Ausnahme. Spätestens wenn mal der nette her Steuerprüfer im Hause steht und das Fiskaljournal der letzten 7 Jahre verlangt; hat Tante Emma ein riesiges Problem und wird mehr oder weniger dazu gezwungen, auf eine aktuelle Kasse umzurüsten; denn die werten Herrn Finanzbeamten wälzen sicher nicht einen ganzen Kleiderschrank voller kaum noch leserlicher Thermopapier-Rollen ;)

    PS: Aktuelle Systeme setzen bereits seit gut 7 Jahren nur noch auf Flash-Speicher. HDD's sind Randerscheinungen. In so ziemlich jeder Kasse gibt es eine MicroSD oder zumindest einen USB-Stick mit einer Vollsicherung drauf und zusätzlich liegen aktuelle Kopien dieser BackUp's in den Zentralen und/oder beim Kassenhändler selbst. Wir reden also von 3-4fachem BackUp. Datenrettung von Flash ist überhaupt nicht notwendig. Datenträger ersetzen; BackUp aus beliebiger Quelle wieder reinballern (dauert zwischen 20sek und 2min) und fertig ist die Wurst.

    PSS: Ein Kassenreboot sollte auch in keinem Falle 5min+ dauern. In Schnitt eher 20-30sek (z.B. nach einem Stromausfall).

    PSSS: Point of Sale bezeichnet einfach nur den Ort, wo du bezahlst... das kann im Grunde alles sein. Die Kasse selbst, das EC-Terminal oder aber auch die Kellnerin, die mit ihrem Handheld bei dir am Tisch steht. Von daher kann POS-Terminal durchaus auch die Kasse selbst sein, nicht nur das EC-Terminal.