Tower-Kühler im Test: be quiet!, Noctua, Prolimatech, Scythe und Thermalright im Vergleich
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be quiet! Dark Rock Pro 3
Der Dark Rock Pro 3 von be quiet! stellt die zweite Neuauflage des im Doppelturm-Design gehaltenen Kühlers dar. Dabei hat der Hersteller gegenüber dem Vorgänger viele Details verbessert. Diese umfassen vor allem ein überarbeitetes Lamellen- und Heatpipe-Design. So bleibt die wellenartig gestaltete, dem Lüfter zugewandte Front bestehen. Die dem Lüfter abgewandte Seite des Kühlturms erhält hingegen eine versetzte Staffelung der Lamellen. Zudem verfügt der Dark Rock Pro 3 pro Kühlturm über 45 Lamellen, während der Vorgänger auf 44 kommt. Ergebnis dieser Optimierungen: eine größere Kühlfläche und bessere Strömungseigenschaften. Auch die sieben 6-mm-Heatpipes wurden überarbeitet. So führt be quiet! diese in jeweils zwei Reihen gestaffelt durch die Kühltürme. Das verspricht eine gleichmäßigere Verteilung der Wärme auf den Kühlkörper, als bei der V-Anordnung des Vorgängers. Eine weitere Neuerung findet sich bei den verbauten Lüftern, die über einen 6-Pol-Motor verfügen, wodurch die Laufruhe erhöht werden soll. Für die Außenseite ist ein 135-mm-Modell vorgesehen, innerhalb des Radiators ist ein 120-mm-Lüfter verbaut. Dieser lässt sich nicht mehr gegen ein 140-mm-Modell austauschen. Schuld daran sind die verringerte Einbauhöhe sowie der Aluminiumblock oberhalb der Kupferbodenplatte.
Herausstechend beim Dark Rock Pro 3 ist vor allem die Verarbeitung. Der Kühler wirkt enorm stabil, die verwendeten Materialien hochwertig. Die Schutzplatte auf der Oberseite des Dark Rock Pro 3 ist grundsätzlich zu begrüßen, aber anfällig für Kratzer. Die Kühlfinnen sind stabil aufgebaut und lassen sich nicht ohne größeren Kraftaufwand verbiegen – bei vielen günstigen Kühlern keine Selbstverständlichkeit. Der Lieferumfang fällt normal aus und umfasst Wärmeleitpaste, Montagezubehör sowie eine Anleitung. Auch eine zusätzliche Halterung für Lüfter ist beigelegt.
Noctua NH-D14
Die Grundkonstruktion des NH-D14 umfasst zwei leicht asymmetrische Kühltürme. Die große Kühlfläche ergibt sich aus deren Breite, die bei fünf Zentimetern liegt. Jeder der Kühltürme verfügt über 43 Kühlfinnen, die mit einem Abstand von zwei Millimetern zueinander aufgebracht sind. Insgesamt verfügt der NH-D14 über sechs 6-mm-Heatpipes, die in U-Aufbiegung verbaut sind. Die Lamellenfront ist stark gezackt gestaltet, was dabei helfen soll, die Luft besser einströmen zu lassen. Der Hersteller vertraut dabei auf zwei verschiedene Lüfter. Im Inneren des NH-D14 werkelt der 140 Millimeter große NF-P14 FLX, außen kommt der NF-P12 im 120-mm-Format zum Einsatz. An den Kühlkörpern sind Gummipuffer angebracht, die für die Entkopplung der Lüfter sorgen.
Besonders positiv fällt beim Noctua NH-D14 die Haptik auf. Alle Lamellen sind sauber entgratet, weisen also keine scharfen Kanten auf. Wert wird dabei auch auf die Verarbeitung gelegt: Die Kühlfinnen, die Kupferbodenplatte und die Heatpipes sind vernickelt. Der Kühler wirkt massiv und stabil, und das ist er auch. Beim Zubehör kann Noctua Pluspunkte sammeln: Neben gewöhnlichen Dreingaben liegt auch ein Schraubendreher bei, der zur Montage verwendet werden kann. Auch wenn dieser nur über einen Metallschaft verfügt, erfüllt er seinen Zweck, da die Schrauben mit herkömmlichen Schraubendrehern nur schwer erreichbar wären.
Noctua NH-D15
Der Noctua NH-D15 tritt als Nachfolger des NH-D14 ein schweres Erbe an, war der Vorgänger doch einer der leistungsstärksten und beliebtesten Kühler überhaupt. Die Überarbeitungen finden sich im Bereich der beiden Kühltürme sowie bei den Lüftern.
Die Basis des NH-D15 bilden 46 vernickelte Aluminiumlamellen, die von sechs 6-mm-Heatpipes durchzogen werden. Die Breite der Kühlfinnen wurde gegenüber dem NH-D14 um 10 mm auf nunmehr 150 Millimeter angehoben. Auch die Distanz zwischen den Heatpipes wurde erhöht. So soll die Wärme gleichmäßiger auf den Kühlkörper verteilt werden. Die hochwertige Verarbeitungs- und Materialgüte bleibt aber bestehen. Alle Heatpipes, Lamellen und die Bodenplatte wurden von Noctua vernickelt und so gegen Korrosion geschützt. An der Unterseite des Kühlkörpers, im Bereich des Arbeitsspeichers, sind die Lamellen verkürzt. Dadurch lassen sich RAM-Module mit einer Höhe von bis zu 32 Millimetern verwenden. Falls nur der mittlere Lüfter eingesetzt wird, stehen 64 Millimeter zur Verfügung.
Des Weiteren liegen dem NH-D15 nun zwei 140-mm-PWM-Lüfter bei, während der Vorgänger noch auf ein 120- und ein 140-mm-Modell ohne PWM-Steuerung setzte. Die Drehzahl der beiden NF-A15 liegt in einem Bereich zwischen 300 und 1.500 Umdrehungen pro Minute. Das Zubehör gleicht dem des Vorgängers.