Tower-Kühler im Test: be quiet!, Noctua, Prolimatech, Scythe und Thermalright im Vergleich
5/6Kühlleistung
Unter Prime95-Last setzt sich der NH-D15 von Noctua unangefochten an die Spitze des Testfeldes. Beeindruckend: Auch der sechs Jahre alte Megahalems von Prolimatech kann mit den aktuellen Kühlern Schritt halten.
Unter Spielelast schwindet der Vorsprung des Noctua NH-D15 sichtbar, der be quiet! Dark Rock Pro 3 ist ihm dicht auf den Fersen. Zudem tauschen der Mugen 4 und der HR-02 Macho Rev. B die Plätze.
Durch die höhere thermische Last beim Übertakten des Prozessors trennt sich die Spreu vom Weizen. Der NH-D15 kann seinen Vorsprung relativ gesehen noch stärker ausbauen. Auch der etwas betagte NH-D14 kann unter erhöhten Anforderungen aufblühen und sichert sich den zweiten Platz in Prime95.
Unter Spielelast zeigt sich die bekannte Aufteilung der Probanden. Zudem fällt auf: Gegenüber dem gleichen Szenario mit dem Core i5-4670K bei Standardtakt liegen die Temperaturen nur wenige Grad entfernt. In der Praxis steigt die Abwärme bei Weitem nicht so extrem an, wie im theoretischen Prime-Szenario.
Schalldruckmessung
Unter Prime95-Last ohne ein Übertakten des Prozessors kann sich in Sachen Lautstärke der HR-02 Macho Rev. B die Führung sichern. Die Überarbeitungen des Lüfters zeigen Wirkung. Auch der Dark Rock Pro 3 von be quiet! macht seinem Namen alle Ehre und belegt mit lediglich 0,3 Dezibel mehr den zweiten Rang. Abgeschlagen zeigt sich der Noctua NH-D14, der mit der vollen Lüfterdrehzahl arbeitet, um den Prozessor adäquat kühlen zu können. Der Nachfolger in Form des NH-D15 steht an dieser Stelle über 3 Dezibel besser da.
Beim Wechsel zum Spielebetrieb geben sich alle Kühler deutlich entspannter. Die Führung hält weiterhin der HR-02 Macho in der Revision B. Der be quiet! Dark Rock Pro 3 muss sich dem Noctua NH-D14 geschlagen geben, der sich von dem letzten Platz auf den zweiten mausern kann. Das Ende des Testfeldes stellt der Mugen 4 mit immer noch leisen 40,8 Dezibel.
Bei Erhöhung der Last arbeitet das Gros der Kühler mit der gleichen Lautstärke. Das liegt daran, dass bei sehr hohen Temperaturen, die bereits im normalen Prime95-Test anliegen, schon die volle Drehzahl der Lüfter angelegt wird. Einzig der NH-D15 und der Mugen 4 können die Drehzahl weiter erhöhen und steigern somit die Lautstärke weiter.
Anders sieht das Bild in Assassin's Creed Unity mitsamt CPU-Overclocking aus. Alleine der Dark Rock Pro 3 arbeitet in allen Szenarien mit maximaler Drehzahl. Alle anderen Kandidaten drehen gegenüber der Spielelast ohne Übertaktung nur leicht auf.
Die Ergebnisse bei voller Drehzahl zeigen, dass der Thermalright Macho und der be quiet! Dark Rock Pro 3 mit Abstand am leisesten agieren. Der Unterschied zur Konkurrenz beträgt rund vier Dezibel. Der Grund dafür ist bei den beigelegten Lüftern zu finden: Beide Modelle arbeiten mit moderaten Drehzahlen und sind über mehrere Modelle hinweg auf reinen Silent-Betrieb ausgelegt worden. Zudem bescheinigen die Ergebnisse dem NH-D15 von Noctua bei 100 Prozent Drehzahl eine hohe Lautstärke, die aber in keinem einzigen Test erreicht wurde – hier sind definitiv noch Reserven vorhanden.
Bei einer Reduzierung der Drehzahl auf 75 Prozent profitieren vor allem die lauteren Modelle. So können der NH-D15, der Mugen 4 und der NH-D14 einige Dezibel gutmachen. Der Vorsprung der beiden Spitzenreiter bleibt zwar bestehen, die Ergebnisse der Drosselung fallen allerdings nicht so erheblich aus.
Mit lediglich 50 Prozent der Drehzahl arbeiten alle Kühler praktisch lautlos. Der HR-02 Macho Rev. B hat weiterhin die Führung inne. Alle weiteren Kühler folgen dicht auf den Dark Rock Pro 3, der sich mit minimalem Abstand den zweiten Platz sichert.
Anmerkungen:
- Der Prolimatech Megahalems fehlt an dieser Stelle, da er über keine beigelegten Lüfter verfügt und ein Vergleich mit Referenzlüftern keine Aussagekraft hat, da jeder Kühler mit Referenzbelüftung (etwa) gleich laut ist.
- Zudem stellten sich im Test Probleme mit der Steuerung des Lüfters des Thermalright HR-02 Macho und des be quiet! Dark Rock Pro 3 heraus. Der Thermalright-Lüfter wechselt bei sehr niedrig eingestellten Drehzahlen konstant in deutlich höhere Bereiche. So lagen bei eingestellten 900 U/min zwischen 400 und 1.000 U/min an. Die Lüfter des Dark Rock Pro 3 ließen sich nur eingeschränkt steuern, da der 120-mm-Lüfter kein und der 135-mm-Lüfter ein falsches Drehzahlsignal ausgeben.