Zen: AMDs neue CPU-Architektur mit 40 Prozent mehr IPC
Nach langer Zeit ohne aktuelle Zukunftspläne hat AMD am Abend Investoren, Analysten, die Presse und jeden interessierten Zuschauer auf der Welt informiert. In den Fokus rückt unter anderem die neue Zen-CPU-Architektur, die eine 40 Prozent höhere IPC als aktuelle AMD-CPUs bieten soll. Ein Déjà-vu?
Das komplett neu designte Produkt wird auf dem 14-nm-Fertigungsprozess basieren und soll 2016 erscheinen. Es wird wie erwartet SMT unterstützen, massiv überarbeitete Caches besitzen und eine schnelle Speicheranbindung mit DDR4 auf Basis des neuen Sockel AM4 bieten. Unterm Strich soll dies laut „internal AMD estimates“ zu einem massiven Leistungssprung führen – laut CTO Mark Papermaster einem „noch nie dagewesenen“. Und mit dem ersten Schritt von Zen wird nicht Schluss sein, bereits jetzt wird an Zen+ gearbeitet, der als optimierte Variante in den darauffolgenden Jahren erscheinen wird – von kleineren Client-PCs bis hin zum High-End-Server-Segment, letzteres wird damit quasi komplett wiederbelebt.
Auch wenn AMD die Fehler der Vergangenheit nicht in dieser Form wiederholen dürfte, sind die angepeilten Zuwächse und Vorhersagen keinesfalls in Stein gemeißelt für das, was am Ende im Alltag wirklich herauskommt. Papermaster betonte, dass das Design gerade noch finalisiert wird und erst zum Ende dieses Jahres fertig sein soll. Am Ende sollen die CPUs jedoch „competitive“ zur Konkurrenz sein.
Denn die jüngere Geschichte kennt eine ähnliche Story: Ein Jahr vor dem Marktauftritt der letzten großen neuen CPU-Architektur Bulldozer hatte AMD im Jahr 2010 bis zu 50 Prozent mehr Leistung sowohl bei Servern als auch im Desktop in Aussicht gestellt. Was am Ende dabei heraus kam, ist allzu gut bekannt. Im September des letzten Jahres gestand AMDs scheidender CEO Rory Read letztlich ein, dass Bulldozer nicht der „game-changing part“ war als er 2011 eingeführt wurde, AMD damit aber vier Jahre lang leben muss(te).