Drei 40-Euro-Netzteile im Test: 500 bis 560 Watt von LC-Power, SilverStone und Cooler Master

 2/7
Hendrik Engelbertz
55 Kommentare

Lieferumfang und Äußeres

Der Lieferumfang des Cooler Master B500 ver.2 fällt mit schwarz lackierten Gehäuseschrauben, einem Kaltgerätestecker und einem mehrsprachigen Faltblatt vollständig aus. Lobenswert ist die Dokumentation auf der Verpackung, alle wichtigen technischen Daten wie die verbauten Schutzschaltungen oder die Anzahl der Anschlüsse wurden in einer übersichtlichen Tabelle integriert.

Im Vergleich mit dem Vorgänger B500 wurde das nur 14 Zentimeter kurze und schwarz lackierte Gehäuse beibehalten, zusammen mit dem 120-mm-Lüfter sind optische Highlights jedoch Mangelware. Gespart wurde auch bei der Ummantelung (Sleeves) der Kabel. Einzig die ATX- und CPU-Kabel wurden mit einem Netz versehen, das jedoch nicht besonders blickdicht ist.

Cooler Master B500 v2

Verglichen mit dem B500 ver.2 ist das SilverStone Strider Essential optisch fast komplett identisch. Unterschiede werden bei den Kabelsträngen deutlich. SilverStone versieht einen Großteil der Stecker mit hellen Plastikverkleidungen, spart dafür jedoch die Ummantelung am CPU-Kabel ein. Die Produktverpackung punktet mit einer übersichtlichen Anordnung der technischen Daten sowie der Auflistung der Anschlüsse; Angaben bezüglich Schutzschaltungen sind jedoch sehr allgemein gehalten. Antworten gibt die umfangreiche Bedienungsanleitung, die sich zusammen mit Gehäuseschrauben und einem Kaltgerätestecker im Karton befindet.

SilverStone Strider Essential 500W

Optisch eigenständig präsentiert sich das LC6560GP3 V2.3. Mit einer Länge von 16 Zentimetern fällt das Gehäuse etwas üppiger aus als bei der Konkurrenz. Hingucker stellen das verchromte Lüftergitter und der grün gefärbte Lüfter mit einem Durchmesser von 140 Millimetern dar. Die Kabel-Sleeves sind vergleichsweise einfach verarbeitet: Sie beginnen außerhalb des Netzteilgehäuses und enden einige Zentimeter vor dem ersten Stecker, immerhin wurden sämtliche Kabelstränge verkleidet.

Die Verpackung sowie das kurze Faltblatt geizen mit stichhaltigen Informationen, wenigstens werden sämtliche Anschlüsse beschrieben sowie eine kurze Einbauanleitung gegeben. Für detailliertere Informationen ist ein Besuch auf der Webseite von LC-Power nötig.

LC-Power LC6560GP3 V2.3

Kabelausstattung

Während Cooler Master mit der größten Anzahl an Anschlüssen sowie den im Schnitt längsten Kabelsträngen überzeugen kann, setzt SilverStone auf eine etwas eigenwillige Aufteilung der CPU-Stecker. Anstatt einer üblichen Anordnung mit einem 4+4-Pin-Stecker, versieht der Hersteller den Kabelstrang mit einem eigenen 4-Pin- und einem 8-Pin-Stecker. Diese Aufteilung ist normalerweise High-End-Modellen wie dem be quiet! Dark Power Pro oder deutlich leistungsstärkeren Netzteilen vorbehalten. Die Kabellängen können insgesamt gesehen mit denen des Cooler Master knapp mithalten, einzig die Länge des PCI-Express-Kabelstranges ist etwas zu kurz geraten. Mit ähnlichen Problemen hat das LC-Power zu kämpfen, welches im Vergleich zudem auf einen Molex- sowie auf den Floppy-Stecker verzichtet. Mit einer Länge von nur 46 Zentimetern ist das CPU-Kabel des LC6560GP3 deutlich zu kurz geraten, auch die Aufteilung der SATA-Anschlüsse auf ganze drei Kabelstränge sorgt für die kürzesten Abmessungen im Vergleich.

In der Leistungsklasse von 500 bis 560 Watt sollten zwei 6+2-Pin-PCI-Express-Stecker für die Grafikkarte Pflicht sein, Cooler Master und SilverStone erfüllen diese Anforderungen. Das LC-Power fällt in dieser Disziplin etwas zurück und setzt auf einen 6+2-Pin- und einen 6-Pin-Anschluss – High-End-Grafikkarten mit zwei 8-Pin-Stromanschlüssen lassen sich am LC6560GP3 also nicht ohne Adapter betreiben.

Kabelausstattung (Länge in cm) Cooler Master SilverStone LC-Power
nicht abnehmbar
20-+-4-Pin ATX 1 (51) 1 x 24 Pin (47) 1 (46)
4/8-Pin EPS 1 (61) 1 x 8 Pin + 1 x 4 Pin (58 – 73) 1 (46)
6+2-Pin PCIe 2 (50 – 60) 2 (40 – 55) 1 x 6 Pin + 1 x 6+2 Pin (46 – 61)
SATA 6 (47 – 68) 6 (41 – 72) 6 (46 – 61)
Molex 3 (46 – 66) 3 (40 – 69) 2 (47 – 61)
Floppy 1 (76) 1 (84)

Ein echtes Ärgernis stellen hingegen die Durchmesser der Kabel bei fast allen Testkandidaten dar. In der Leistungsklasse von 500 Watt sollten sämtliche Kabel einen Durchmesser von 18 AWG aufweisen, um eine Überlastung sowie Kabelbrände zu vermeiden. Vorbildlich agiert SilverStone, einzig der vernachlässigbare Floppy-Stecker ist nicht mit 18-AWG-Kabeln, sondern mit deutlich dünneren Kabeln mit 22-AWG-Durchmesser versehen. Cooler Master versieht sämtliche Peripheriekabel mit dünnen 20-AWG-Strängen, doch die restlichen Kabel wurden vorbildlich ausgestattet. Das Schlusslicht bildet LC-Power: Beide PCI-Express-Stecker befinden sich innerhalb eines Kabelstrangs, der üblicherweise stärker belastete 6+2-Pin-Stecker wird jedoch nur von Kabeln mit 20-AWG-Durchmesser versorgt. Kritisch gestaltet sich die Situation auch an den Peripheriesteckern, diese sind zum Teil mit sehr dünnen Kabeln im 22-AWG-Durchmesser angebunden. Von der Verwendung von Molex-zu-PCI-Express-Adaptern zur Kompensierung des 6-Pin-Steckers ist daher abzuraten.