Amazon Kindle Paperwhite 2015 im Test: Der neue Paperwhite ist der bessere Voyage
3/5Übertragung von Inhalten
Abgesehen vom Display unterscheidet sich die Technik des aktuellen Paperwhite kaum vom Vorgänger, lediglich der Arbeitsspeicher wurde mit 512 Megabyte verdoppelt. Der Speicher für eigene Inhalte bleibt unverändert, nachdem Amazon diesen bereits beim Vorgängermodell im letzten Juli klammheimlich auf vier Gigabyte verdoppelt hatte und damit zur Konkurrenz aufschloss.
In Sachen Befüllung kann Amazon jedoch immer weniger mit der Konkurrenz mithalten. Während Hersteller wie PocketBook dem Nutzer eine enorme Vielzahl an Übertragungsmöglichkeiten an die Hand gibt und andere zumindest eine große Formatvielfalt und teilweise die Erweiterung des Speichers bieten, suchen dies Nutzer bei Amazons Kindle-Readern nach wie vor vergebens.
Der neue Paperwhite kann entweder über die im Amazon-Shop gekauften Bücher, USB oder „Send To Kindle“ per E-Mail befüllt werden. E-Pub-Dateien werden nach wie vor nicht unterstützt, mit AZW3, AZW, Mobi, PRC und PDF hält sich auch aktuell die Formatunterstützung für digitale Bücher gegenüber den Mitbewerbern stark in Grenzen. Dieser Umstand wirkt sich durch den Verzicht der meisten Verlage auf hartes DRM und die Umkehr zur Sicherung per Wasserzeichen nicht mehr so stark aus wie bisher. Mit diesem Schutz versehene Bücher können leicht durch Programme wie das frei erhältliche Calibre in unterstützte Formate umgewandelt werden. Verleihdienste wie zum Beispiel die Onleihe stehen Lesern aufgrund der fehlenden Unterstützung jedoch nach wie vor nicht zur Verfügung.
Eine Alternative zum digitalen Leihdienst der öffentlichen Bibliotheken finden Nutzer über Amazons Kindle Unlimited, für das jedoch eine monatliche Gebühr von 9,99 Euro anfällt. Eine andere Möglichkeit besteht in der Kindle-Leihbücherei, für die wiederum eine kostenpflichtige Prime-Mitgliedschaft zwingende Voraussetzung ist und die lediglich das Leihen eines Buches pro Monat bei einer deutlich kleineren Auswahl von Titeln ermöglicht. Ein weiterer Unterschied: Während die Onleihe den überwiegenden Teil der bei Kindle Unlimited vorhandenen Selfpublisher-Autoren vermissen lässt, geben nach wie vor nur wenige Verlage ihre Veröffentlichungen für den Amazon-Verleihdienst frei.
Das Einkaufen von digitalen Büchern über den Kindle Paperwhite gestaltet sich einfach, sofern die gewünschten Inhalte schnell gefunden werden können. Bis dahin werden Nutzer nicht selten auf eine Geduldsprobe gestellt, denn das Laden der gewählten Rubriken zieht sich mitunter arg in die Länge. Daher sollte, wenn möglich, lieber über den Desktop oder ein Tablet eingekauft werden.