AMD Radeon R9 390X, 390, 380 und R7 370 im Test: Den Unterschieden zur R9-200-Serie auf der Spur
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Da die Grafikkarten erst am Tag vor der Vorstellung geliefert wurden, greift ComputerBase für diesen ersten Test der neuen 300er-Serie aus Zeitgründen auf einen verkleinerten Testparcours zurück, der nur eine Auswahl der ansonsten durchgeführten Tests enthält. Zu einem späteren Zeitpunkt wird ein ausführlicher Artikel nachgereicht. Dabei kommt jedoch das übliche Testverfahren auf dem etablierten Grafikkarten-Testsystem zum Einsatz. Die Einzelheiten hierzu können im Artikel „Grafikkarten: Benchmarks & Methodik“ nachgelesen werden.
Für die Benchmarks werden die Partnerkarten der Radeon-300-Serie mit den offiziellen Referenztaktraten betrieben und in den Diagrammen beispielsweise als AMD Radeon R9 390X benannt, um einen direkten Vergleich mit der Radeon-200-Serie zu ermöglichen. Aber: Den Treiber für die Radeon 300 hat AMD nicht für die 200er Serie freigegeben, was den direkten Vergleich erschwert. Bei den Messungen der Lautstärke, Temperatur und Leistungsaufnahme kommen hingegen die gegebenenfalls höheren Taktraten des jeweiligen Modells zum Einsatz, so dass diese Werte Aussagen zur jeweiligen Partnerkarte ermöglichen.
In einem späteren Vergleichstest werden die Partnerkarten von Sapphire und Asus erneut vertreten sein und dann auch in den Benchmarks mit weiteren Partnerkarten verglichen.
Leistung
Eine Anmerkung vorweg: Der neue Catalyst 15.15 bringt einen ordentlichen Geschwindigkeitsschub in Assassin's Creed Unity. Allerdings lässt sich der Treiber zur Zeit nur auf den neuen Radeon-300-Grafikkarten installieren, sodass die Radeon-200-Modelle noch mit einem älteren Treiber getestet werden müssen. Mit demselben Treiber wäre die ältere Generation deshalb etwas näher an den neuen 300er-Modellen.
Die AMD Radeon R7 370 ist aufgrund der Spezifikationen der Radeon R9 270X unterlegen, macht sich jedoch die große Lücke im Nvidia-Sortiment zwischen der GeForce GTX 750 Ti und der GeForce GTX 760 beziehungsweise GeForce GTX 960 zu nutze. Die Radeon R9 380 ist dann minimal schneller als eine GeForce GTX 960 und liegt nur rund fünf Prozent hinter der Radeon R9 280X zurück – obwohl letztere mehr Shadereinheiten und ein größeres Speicherinterface hat. Hier macht sich das bessere Front-End von Tonga auf der 370 gegenüber Tahiti auf der 280X bemerkbar. Zudem ist die Vier-Gigabyte-Karte dem Zwei-Gigabyte-Modell der R9 380 im Durchschnitt zwei Prozent überlegen. Allein in Assassin's Creed Unity bringt der größere Speicher acht Prozent mehr Geschwindigkeit.
Fast zusätzliche 50 Prozent an Leistung erhält der Käufer mit der Radeon R9 390. Die Grafikkarte legt sich bereits mit den Referenztaktraten mit einer GeForce GTX 970 von Nvidia an und agiert auf dem Niveau einer Radeon R9 290X. Die Radeon R9 390X ist weitere acht Prozent schneller und kann sich so fast mit einer GeForce GTX 980 anlegen. Letztere ist nur vier Prozent schneller als die neue AMD-Grafikkarte.
Lautstärke & Temperatur
Wie die letzten Nvidia-Grafikkarten schalten die Bordpartner nun auch bei den AMD-Produkten die Lüfter bei niedrigen GPU-Temperaturen aus. Damit sind sämtliche von ComputerBase getesteten Radeon-300-Modelle lautlos unter Windows.
Anders als die Referenzkarten der Radeon R9 290(X) halten sich die Partnerkarten der neuen Generation unter Last vornehm zurück. Die Asus Radeon R7 370 Strix ist gar flüsterleise und aus einem geschlossenen Gehäuse nicht herauszuhören. Etwas lauter aber dennoch immer noch vergleichsweise leise sind die Sapphire Nitro R9 380 und die Nitro R9 390 aus demselben Hause. Die Sapphire Tri-X R9 390X ist hingegen gut zu hören, wird im laufenden Betrieb jedoch nicht unangenehm. Dennoch gibt es diesbezüglich noch Verbesserungsbedarf. Immerhin kann man selbst ein wenig mehr Ruhe ins Spiel bringen und die Lüftersteuerung anpassen. Einige Grad wärmer kann die Grafikkarte nämlich ohne Probleme noch werden. Die Asus Radeon R9 380 Strix mit zwei Gigabyte ist noch ein bisschen lauter und im Vergleich zum Sapphire-Pendant unnötig laut.
Sämtliche fünf Testkandidaten der Radeon-300-Serie halten sich bezüglich der GPU-Temperatur unter Last zurück. Die Asus Radeon R9 380 Strix wird mit 81 Grad Celsius am wärmsten. Auf der Kartenrückseite sind die Asus Radeon R7 370 Strix und die Sapphire Tri-X R9 390X mit 85 Grad die Spitzenreiter.
Leistungsaufnahme
Der Komplette PC mit Asus Radeon R7 370 Strix verbraucht mit 69 Watt unter Windows am wenigsten von den neuen Grafikkarten. Die anderen Modelle weisen eine Leistungsaufnahme von 72 Watt oder 73 Watt auf. Dies ist etwas mehr als die meisten anderen Modelle, die Differenz liegt jedoch nur bei rund fünf Watt.
Unter Last zeigt sich dann, dass es bezüglich der Leistungsaufnahme keine großen Überraschungen gibt. Die Sapphire Nitro R9 390 fällt mit 397 Watt positiv auf, da die Karte schneller als eine übertaktete Radeon R9 290 ist, dabei aber etwas weniger Energie benötigt. Die anderen Modelle landen dann ziemlich genau da, wo man es bezüglich der Taktraten und Ausführungseinheiten vermuten konnte. Die Energieeffizienz erreicht so nicht das Niveau von Nvidias Maxwell-Modellen.