Ausgeliehene E-Books: Amazon bezahlt Autoren pro gelesener Seite
Amazon ändert die Bezahlung für ausgeliehene Bücher über die E-Book-Flatrate Kindle Unlimited und die Kindle Owners' Lending Library. Statt der reinen Anzahl ausgeliehener Bücher wird in Zukunft die Anzahl der gelesenen Seiten für die Vergütung ausschlaggebend sein.
Der Verdienst eines Autors über die ausgeliehenen Bücher hängt von mehreren Faktoren ab. In einem Beispiel wurden monatlich über alle Autoren verteilt 100 Millionen Seiten gelesen. Dafür hat Amazon 10 Millionen US-Dollar eingenommen.
Gesamtzahl gelesene Seiten | Gesamteinnahmen (US-Dollar) | Verliehene Bücher (Autor) | Seitenzahl (Buch) | Gelesene Seiten (pro Buch) | Gelesene Seiten (gesamt, Autor) | Einnahmen (Autor, US-Dollar) |
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100 Millionen | 10 Millionen | 100 | 100 | 100 | 10.000 | 1.000 |
100 Millionen | 10 Millionen | 100 | 200 | 200 | 20.000 | 2.000 |
100 Millionen | 10 Millionen | 100 | 200 | 100 | 10.000 | 1.000 |
Ein Beispiel-Autor hat 100 Exemplare eines Buches mit 100 Seiten verliehen, das immer komplett durchgelesen wurde, insgesamt wurden also 10.000 Seiten von ihm gelesen. Diese werden mit den 10 Millionen US-Dollar Einnahmen multipliziert und durch die 100 Millionen Seiten, die insgesamt gelesen wurden, geteilt – der Autor erhält 1.000 US-Dollar.
Das neue Modell ist ab dem 1. Juli gültig. Amazon erklärt in der Ankündigung, man folge dem Wunsch vieler Autoren, „die uns gebeten haben, die Bezahlung mehr daran auszurichten, wie lang ein Buch ist und wie viel davon die Kunden lesen.“ Kunden werden von der Umstellung nichts mitbekommen und keinen Unterschied bemerken. Wie sich das neue Modell langfristig auf die Texte auswirken wird, bleibt abzuwarten.