DOCSIS 3.1: Huawei und TDC erreichen im Feldtest 840 Mbit/s
Huawei und die dänische Telefongesellschaft TDC (Tele Danmark Communications) haben in einem frühen Feldversuch mit DOCSIS 3.1 (Data Over Cable Service Interface Specification) in einem 96-Megahertz-Band Downloadraten von 840 Mbit/s erreicht. Dazu nutzten die Unternehmen das koaxiale Breitbandnetz von TDC in Kopenhagen.
Der Feldversuch ist Teil von TDCs Plänen, die Anschlüsse im kommenden Jahr von DOCSIS 3.0 auf DOCSIS 3.1 umzustellen. Zu Anfang sollen Downloadraten von 1 Gbit/s angeboten werden, die Spezifikation sieht aber theoretisch sogar bis zu 10 Gbit/s im Downstream und bis zu 2 Gbit/s im Upstream vor. Sie soll es Kabelnetzbetreibern ermöglichen, über Koaxialkabel in Konkurrenz zu FTTH-Anschlüssen zu treten.
Die höheren Datenraten werden unter anderem durch den Einsatz des OFDM-Modulationsverfahrens ermöglicht, das im Vergleich zu DOCSIS 3.0 eine 50 Prozent höhere Übertragungseffizienz bietet. DOCSIS 3.1 soll sich für die Anbieter aber nicht nur durch höhere Übertragungsraten bezahlt machen, sondern auch pro übertragenem Bit 30 Prozent günstiger arbeiten. Für den Feldversuch kam neben Hardware von Huawei (Distributed-Converged Cable Access Platform / D-CCAP) auch eine CPE-Testplattform von ST Microelectronics zum Einsatz.
In den USA soll DOCSIS 3.1 Anfang 2016 ebenfalls verfügbar werden. Comcast plant, wie TDC, Anschlüsse mit Übertragungsraten von 1 Gbit/s anzubieten. Diese sind allerdings nur für jene Gebiete vorgesehen, in denen Comcast keine Glasfaserkabel besitzt. Denn das FTTH-Angebot des Unternehmens umfasst seit Mai Anschlüsse mit symmetrischen 2 Gbit/s.
Wann in Deutschland mit der Einführung von DOCSIS 3.1 zu rechnen ist, ist momentan noch offen. Die Kabelnetzbetreiber haben bis dato noch nicht einmal den Ausbau für DOCSIS 3.0 abgeschlossen.