Falsche Flatrate: AT&T droht 100-Millionen-Dollar-Strafe
Die Federal Communications Commission (FCC) will gegenüber dem US-Provider AT&T eine Geldstrafe in Höhe von 100 Millionen US-Dollar aussprechen. Das Telekommunikationsunternehmen soll Nutzern nach dem Erreichen eines bestimmten Datenvolumens die Übertragungsrate gedrosselt haben, ohne dies klar zu kommunizieren.
AT&T soll Kunden eine Flatrate ohne Volumenbeschränkung verkauft, die von einer Drosselung betroffenen Kunden nicht ausreichend über den Umstand aufgeklärt und damit nach Ansicht der FCC gegen eine Regel zur Netzneutralität verstoßen haben. Diese schreibt Providern vor, Kunden eindeutig über die Vertragsbedingungen aufzuklären. Die entsprechende Regelung stammt aus dem Jahr 2010 und ist eine der wenigen FFC-Regeln zur Netzneutralität, die im vergangenen Jahr nicht von einem US-Berufungsgericht gekippt wurden.
In einem Bericht (PDF) gibt die FCC ausführliche Informationen zu den Hintergründen der Drosselung: Nach einem Datenverbrauch von 5 Gigabyte senkte der Provider die Übertragungsrate für den Rest des Monats auf 512 kbit/s, Betroffene mussten FCC-Untersuchungen zufolge durchschnittliche zwölf Tage mit der reduzierten Datenrate auskommen. In einem Statement fordert Tom Wheeler, Vorsitzender der FCC, Breitbandanbieter auf, die eigenen Angebote „offen, ehrlich und transparent“ zu deklarieren. „Die FCC wird nicht untätig bleiben, während Kunden durch irreführende Werbung und unzureichende Aufklärung hintergangen werden“, betont Wheeler.
Die Strafe in Höhe von 100 Millionen Dollar wäre die höchste, die die FCC jemals gefordert hat. AT&T hat bereits angekündigt, sich gegen die Strafe wehren zu wollen. Der Konzern vertritt die Auffassung, seine Kunden ausreichend informiert zu haben.