Google: Kohlekraftwerk wird zum Datacenter umgebaut
Google möchte im US-Bundesstaat Alabama ein dieses Jahr vom Netz gehendes Kohlekraftwerk zu einem Datacenter umbauen und dabei einen Großteil der alten Anlagen weiter verwenden. Es ist nicht die erste unkonventionelle Umnutzung von Google.
Das Kohlekraftwerk Widows Creek im äußersten Nordosten Alabamas begann im Jahr 1952 mit der Stromproduktion. Im Oktober 2015 soll nun auch der letzte noch aktive Kraftwerksblock abgeschaltet werden.
Patrick Gammons von Google betont in einem Blogpost, dass „Jahrzehnte der Investition“ nicht verfallen dürfen, nur weil eine Anlage geschlossen werde. „Wir können bestehende Infrastruktur umnutzen, um sicherzugehen, dass unsere Datacenter unsere Kunden zuverlässig bedienen“, erklärt Gammons. Man wolle etwa die zahlreichen Stromleitungen des Kohlekraftwerkes nutzen, um das Datacenter mit erneuerbarer Energie zu versorgen.
Bereits im nächsten Jahr sollen die Umbauarbeiten beginnen. Zwar handelt es sich bei dem Projekt um das erste Kraftwerk, das von Google zu einem Datacenter umgebaut werden soll, mit dem Umbau einer ehemaligen Papierfabrik im finnischen Hamina hat Google allerdings bereits die Umnutzung einer entsprechenden Industrieanlage zum Datacenter gezeigt. Damals fand der Suchmaschinenanbieter insbesondere für das schon vorhandene Kühlsystem eine neue Nutzungsmöglichkeit.
Das in Alabama entstehenden Datacenter wird das weltweit vierzehnte Google-Rechenzenter und das siebte in Nordamerika werden.