Hellblade: Spielwelt wird psychische Störungen erkunden
Schon vor der Spielemesse E3 hat Ninja Theory einen Trailer für das Action-Adventure Hellblade veröffentlicht. Das Studio zeigt jedoch nicht nur Spielszenen, sondern führt außerdem den ungewöhnlichen Gedanken hinter Spielwelt und Setting aus.
Mit Hellblade wagt sich Ninja Theory auf unbekanntes Terrain: Als „Independent AAA“-Spiel soll der Titel ohne Rücksicht auf Wünsche eines Publishers Risiken eingehen und kreative Freiräume ausloten. Thematisch wird sich Hellblade daher mit psychischen Krankheiten auseinandersetzen: Die keltische Kriegerin Senua reist zwar durch höllische Welten, diese entstehen allerdings nur in ihrem Kopf. So soll die gesamte Spielwelt lediglich in der Einbildung der Protagonistin existieren und ihren Halluzinationen, Angststörungen, Depressionen sowie Wahnvorstellungen entspringen.
Spieler sollen diesen Alptraum gefiltert durch die Perspektive von Senua erleben und so eine Ahnung entwickeln können, wie sich ein psychisch kranker Mensch fühlt – inklusive der verwirrenden Sinneseindrücke. Ninja Theory verspricht zwar sich einem Tabuthema zu widmen, die Entwickler wollen das Thema jedoch respektvoll und mit dem nötigen Ernst angehen. Zu diesem Zweck wird das Projekt von einem Professor der Neurowissenschaften an der University of Cambridge beraten und von der gemeinnützigen Organisation Wellcome Trust unterstützt. Zudem sollen die Erfahrungen Betroffener in das Spiel einfließen.
Die Aufgaben in der Spielwelt werden diesen Ansatz widerspiegeln. Neben der gewalttätigen Auseinandersetzung mit den Ausgeburten von Senuas Geist werden Spieler Muster und Trugbilder in der Umgebung finden müssen, die tiefer in Spielwelt und Psyche der Figur führen. Ebenso wie mit den die Kriegerin begleitenden Stimmen will Ninja Theory auf diese Weise typische Krankheitsbilder Betroffener adaptieren. Dabei handle es sich bei der Spielfigur aber nicht um ein „hilfloses Opfer“, sondern um eine versierte, aber traumatisierte Kriegerin, so die Entwickler.
Hellblade wurde zwar zunächst nur für die PlayStation 4 angekündigt, wird aber auch auf den PC portiert. Ob beide Versionen zum gleichen Zeitpunkt verfügbar sein werden, ist noch unklar.