Ubuntu Phone: Meizu MX4 Ubuntu Edition ab morgen auch in Deutschland
Canonical und Meizu bringen die Mitte Mai für den chinesischen Markt angekündigte Ubuntu Edition des MX4 ab morgen auch nach Europa. Interessierte können versuchen das Smartphone für 299 Euro über ein Einladungssystem zu erwerben.
Das Smartphone soll ab morgen über die englischsprachige Website von Meizu angeboten werden. Einfach in den Warenkorb legen lässt sich das MX4 aber nicht. Stattdessen soll eine bestimmte Anzahl von täglichen Einladungen als digitales Origami auf der Website generiert werden, die nach Entdeckung zur Bestellung führen. Das Smartphone wird in Gold und Silber angeboten. Wie viele Einladungen es pro Tag geben wird, konnte Canonical während einer Telefonkonferenz nicht konkret beantworten. Zumindest soll es nicht besonders viele Einladungen geben, sodass der ein oder andere Interessent es an einem anderen Tag erneut versuchen müsse, so Canonical.
Das Meizu MX wird zum Preis von 299 Euro in der Variante mit 16 Gigabyte internem Speicher angeboten, der nicht erweiterbar ist. Als Display kommt ein IPS-Panel von Sharp zum Einsatz, das mit 5,36 Zoll und 1.152 × 1.920 Pixeln eine ungewöhnliche Diagonale und Auflösung vorweist. Das Seitenverhältnis liegt bei 1,67:1, wie es einst das von LG gefertigte Google Nexus 4 bot, und ist somit etwas breiter als üblich.
Herzstück des MX4 ist ein System-on-a-Chip von MediaTek. Meizu verbaut das Modell MT6595 mit insgesamt acht CPU-Kernen. Der MT6595 besteht aus vier Cortex-A17 mit bis zu 2,2 GHz sowie vier Cortex-A7 mit bis zu 1,7 GHz und wird in 28 nm gefertigt. Als GPU kommt eine PowerVR G6200 mit maximal 600 MHz zum Einsatz. Der LPDDR3-Arbeitsspeicher ist zwei Gigabyte groß und per Dual Channel angebunden.
Veränderungen an der Hardware gibt es gegenüber der in China angebotenen Variante mit dem auf Android 4.4 basierenden Flyme-Betriebssystem auch in den weiteren Bereichen nicht. Als Hauptkamera kommt ein Sony-Sensor mit 20,7 Megapixel, f/2,2-Blende und Unterstützung von UHD-Video zum Einsatz. Diesen Sensor nutzt auch Sony selbst in zahlreichen seiner Smartphones aus der Xperia-Z-Serie. Die vordere Kamera bietet hingegen nur noch zwei Megapixel, nimmt Videos aber noch in Full HD auf. Von Sony stammt auch der fest verbaute Akku mit einer Nennladung von 3.100 mAh.
Fokus auf Enthusiasten und Bildung
Auf besonders hohe Absatzzahlen oder einen hohen Marktanteil, der mit den etablierten Betriebssystemen wie Android, iOS oder Windows Phone konkurrieren kann, haben es Canonical und Meizu zum europäischen Start nicht abgesehen. Die Kombination aus Meizu als Hersteller, Ubuntu Phone als Betriebssystem und eine wahrscheinlich überschaubare Anzahl an Einladungen dürfte anderes auch kaum zulassen. Stattdessen haben beide Firmen primär Enthusiasten, aber auch den Bereich Bildung im Fokus.
Das MX4 in der Ubuntu Edition ist das erste Meizu-Smartphone, das ohne eigenen Import durch den Käufer auch in Deutschland erworben werden kann. Auf XDA-Developers kümmert sich eine noch überschaubare Community um Veränderungen an dem Smartphone und anderen Modellen der MX-Serie. Aufgrund des gesperrten Bootloaders sind die Möglichkeiten derzeit aber noch eingeschränkt. Es gibt aber Bemühungen, Standard-Android und MIUI auf dem Gerät lauffähig zu bekommen.
Ubuntu für Smartphones ist ein stark auf Wischgesten setzendes Betriebssystem. Wird von oben in Richtung Bildschirmmitte gewischt, kann wie bei Android, iOS oder Windows Phone auf Benachrichtigungen oder Schnelleinstellungen zugegriffen werden. Der App-Launcher befindet sich auf einer Seite, die mit einem Wisch von links erreicht werden kann. Von rechts aus können zwei verschiedene Gesten durchgeführt werden. Ein langer Wische bringt alle aktuell geöffneten Apps zum Vorschein, ein kurzer wechselt hingegen zwischen aktueller und voriger Anwendung. Wird von unten zur Mitte des Displays gewischt, erscheinen Kontrollelemente wie etwa die Mediensteuerung.
Darüber hinaus spielen sogenannte „Scopes“ eine wichtige Rolle in Ubuntu. Scopes sind Seiten, auf denen Ubuntu dem Nutzer situationsabhängige oder ortsbezogene Informationen einblendet, ohne dass dieser vorher die eigentlich dafür benötigte App öffnen muss. Scopes sollen wichtige Informationen für den Tag, aber auch Musik oder Nachrichten anzeigen. Die Umsetzung erinnert etwas an Google Now aus Android.
Das erste ab Werk mit Ubuntu ausgelieferte Smartphone ist das Meizu MX4 nicht. Dies war das schlechter ausgestattete, aber mit 170 Euro auch günstigere BQ Aquaris E4.5.
Meizu MX4 (Ubuntu Edition) | BQ Aquaris E4.5 Ubuntu Edition | |
---|---|---|
Software: (bei Erscheinen) |
Ubuntu Touch | Ubuntu Touch, Ubuntu 15.04 |
Display: | 5,36 Zoll, 1.152 × 1.920 418 ppi IPS, Gorilla Glass 3 |
4,50 Zoll, 540 × 960 240 ppi IPS |
Bedienung: | Touch, Status-LED | |
SoC: | MediaTek MT6595 4 × Cortex-A17, 2,20 GHz 4 × Cortex-A7, 1,70 GHz 28 nm, 32-Bit |
MediaTek 4 × Cortex-A7, 1,30 GHz 32-Bit |
GPU: | PowerVR G6200 600 MHz |
Mali-400 MP2 500 MHz |
RAM: | 2.048 MB LPDDR3 |
1.024 MB |
Speicher: | 16 GB | 8 GB (erweiterbar) |
1. Kamera: | 20,7 MP, 2160p Dual-LED, f/2,20, AF |
8,0 MP, 1080p Dual-LED, f/2,30, AF |
2. Kamera: | Nein | |
3. Kamera: | Nein | |
4. Kamera: | Nein | |
5. Kamera: | Nein | |
1. Frontkamera: | 2,0 MP, 1080p AF |
5,0 MP AF |
2. Frontkamera: | Nein | |
GSM: | GPRS + EDGE | |
UMTS: | HSPA+ ↓42,2 ↑5,76 Mbit/s |
HSPA+ |
LTE: | Advanced ↓150 ↑50 Mbit/s |
Nein |
5G: | Nein | |
WLAN: | 802.11 a/b/g/n/ac | 802.11 b/g/n |
Bluetooth: | 4.0 LE | 4.0 |
Ortung: | A-GPS, GLONASS | A-GPS |
Weitere Standards: | Micro-USB 2.0 | |
SIM-Karte: | Micro-SIM | Micro-SIM, Dual-SIM |
Akku: | 3.100 mAh fest verbaut |
2.150 mAh fest verbaut |
Größe (B×H×T): | 75,2 × 144,0 × 8,90 mm | 67,0 × 137,0 × 9,00 mm |
Schutzart: | – | |
Gewicht: | 147 g | 123 g |
Preis: | 299 € | 169,90 € |