Ouya: Razer wird als potenzieller Käufer gehandelt
Um den Konzern Ouya, der die gleichnamige Android-Konsole herstellt, steht es finanziell nicht gut und bereits Ende April wurde berichtet, dass das Unternehmen dringend einen Käufer sucht. Nun wird der Gaming-Spezialist Razer ins Spiel gebracht.
Laut einem Bericht von Cnet stehen die beiden Unternehmen bereits im engen Kontakt und seien mitten in den Verhandlungen. Allerdings ist bislang offen, wie diese ausgehen könnten. Dabei sei insbesondere die Integration der Mitarbeiter Ouyas, ohne dass es zu Massenentlassungen kommt, ein Problem.
Problematisch ist aber auch, dass Ouya in der Vergangenheit bereits viel Geld geschluckt hat. Neben voraussichtlich mehreren Millionen US-Dollar Schulden, unter anderem beim Risikokapitalgeber Triplepoint, hat das Unternehmen in der Vergangenheit zahlreiche investitionsfreudige Partner gefunden. So hat Nvidia, die mit dem Tegra 3 auch das System-on-a-Chip der Konsole herstellen, 2013 in das Unternehmen investiert und zu Beginn dieses Jahres zahlte Alibaba rund zehn Millionen US-Dollar für die Vermarktung des Spielekatalogs, nachdem bereits Xiaomi zuvor eine ähnliche Vereinbarung getroffen hatte. Doch auch diese Finanzspritzen reichten nicht aus, um das Ruder herum zu reißen.
Ouya wurde 2012 über eine Kickstarter-Kampagne bekannt und fand sofort zahlreiche Anhänger. Vor allem auch bei freien Entwicklern war der offene Marktplatz der Konsole sehr beliebt. Dies führte dann allerdings auch zum Einbruch des Interesses, denn gerade die großen Spieleentwickler beachteten die Konsole kaum. Das Resultat ist ein überschaubares Angebot an Spielen und anderen Anwendungen, das bei den Nutzern nur selten für Begeisterung sorgt. Hinzu kommen Probleme mit der WLAN-Verbindung und langsame Reaktionszeiten. Häufig wird die Konsole daher eher als Streaming-Gerät benutzt, was mit der Verfügbarkeit von Lösungen wie Google Chromecast oder dem Amazon Fire TV Stick, die beide deutlich günstiger sind als die 99 US-Dollar teure Konsole, aber an Bedeutung verliert.