Ozone Strike Battle im Test: Konsequent kompakte Tastatur mit Beleuchtung
2/4Äußerlichkeiten
Das Design der Strike Battle wird durch die freistehenden Taster dominiert. Diese Bauart beeinflusst nicht nur das Erscheinungsbild, sondern zugleich die Materialwahl: Während bei normalen Tastaturen die zur Stabilisierung auf einer Metallplatte befestigten Taster von einer Oberschale umschlossen werden, verzichtet Ozone auf diesen Teil des Chassis – so wird ein „Aluminiumgehäuse“ mitsamt besonderem Look erzeugt, ohne massive Kosten für die Fertigung einer solchen Oberschale hinnehmen zu müssen.
Ein „echtes“ Aluminiumgehäuse ist erst in der Preisklasse oberhalb von 150 Euro, etwa in Form der Ducky Legend oder dem Das Keyboard 4, zu finden. Auf die zusätzlichen Vorteile einer solchen Ausführung, speziell die erhöhte Stabilität der Tastatur, muss die Strike Battle wie ähnlich konzipierte Produkte von Corsair allerdings verzichten.
Obwohl die Oberfläche der Tastatur eindeutig aus Metall besteht, erweckt das Material zumindest auf den ersten Blick einen anderen Eindruck. Dafür verantwortlich ist die Oberflächenstruktur. Diese Eigenheit lässt sich als Understatement verbuchen, führt aber dazu, dass sich das Erscheinungsbild bei oberflächlicher Betrachtung wenig von gewöhnlichem Kunststoff abheben kann. Den Vergleich erlaubt das Gehäuse selbst: Das untere Segment ist aus dem günstigeren Werkstoff gefertigt.
Dort wird Kunststoff mit strukturierter, matter Oberfläche eingesetzt, an den schlanken Stirnseiten der Unterschale hingegen Kunststoff mit glatter, glänzender und damit empfindlicher Oberfläche. Im Sinne eines homogenen Erscheinungsbildes hätte die einheitliche Ausführung im Stil der matt-strukturierten Unterseite bessere Resultate erzielt. Obwohl die empfindlichen Flächen an Bereichen liegen, mit denen bei normaler Nutzung Berührungspunkte entstehen, bleibt immerhin der sichtbare Bereich gering, weshalb dieser Aspekt kaum ins Gewicht fällt.
Auch auf der Unterseite vermag die Strike Battle nicht vollständig zu überzeugen: Die eigentlich ausreichende Anzahl Rutschsicherungen sichert keinen ausbalancierten Stand; rechtsseitig fehlte es dem getesteten Modell massiv an Haftung. Das andere, ortssichere Ende der Tastatur war von diesem Problem nicht betroffen, das durch die Nutzung der gummierten Hochstellfüße stark reduziert werden kann. Rechtsseitig fehlt es den vorderen Auflagen offenbar an Bodenkontakt, was ein nicht exakt gerades Chassis vermuten lässt.
Die Tastenkappen werden, wie bei beleuchteten Tastaturen üblich, vollständig aus transluzentem ABS-Kunststoff gefertigt und mit einer schwarzen, potenziell langlebigen Oberflächenbeschichtung versehen, aus der die Beschriftung im Anschluss ausgeschnitten wird („Laser-cut“-Verfahren). Weil die Beleuchtung von mechanischen Schaltern bei einfachen MX-Modulen von Cherry eine separate, zumeist oberhalb des jeweiligen Schalters platzierte LED pro Taste erfordert, kann die Ausleuchtung der Tastenkappe nicht gleichmäßig erfolgen.
Zugunsten der knappen Bauform werden Status-LEDs mit der Funktion der jeweiligen Taste verknüpft. So wird beispielsweise die LED des Caps-Lock-Tasters nur dann eingeschaltet, wenn die Funktion aktiv ist. Die Helligkeit der Status-LEDs regelt Ozone nicht zusammen mit den übrigen Dioden, die gewählte, mittlere Einstellung bleibt jedoch im peripheren Sichtfeld angenehm dezent und stört auch im Dunkeln nicht.
Der bauartbedingt nicht optimalen Ausleuchtung wirkt Ozone entgegen, indem die Beschriftungen zumindest in Teilen direkt über die LEDs gerückt werden. Wie die Aufnahmen der Tastatur bei Dunkelheit zeigen, gelingt dies nicht immer zufriedenstellend. Von Helligkeitsverläufen betroffen ist zudem speziell die Leertaste aufgrund des voluminösen Schriftzuges, der Position und Reichweite der LED klar erkennen lässt.
Aufgrund der freistehenden Taster wird die Beleuchtung dabei nicht „eingezäunt“, was einen gut sichtbaren Korona-Effekt hervorbringt, der sich bei hoher Helligkeit im Monitor spiegeln kann. Mit voller Leistung betrieben, ist die Helligkeit aufgrund der großen Leuchtreserven jedoch nur eingeschränkt alltagstauglich. Bei der Betrachtung der Beleuchtung zeigt sich zudem, dass unter anderem die Beschriftung der Zahlenreihe nicht sauber ausgeschnitten wurde und so sichtbar in Position und Neigung variiert – ein Hinweis auf knappe Kalkulation bei der Produktplanung.