Plextor-SSDs: M7e mit PCIe und M7V mit TLC-NAND-Flash
Zu den Neuheiten, die Plextor in diesen Tagen auf der Computex zeigt, gehören die PCIe-SSD M7e sowie mit der M7V die erste SSD-Serie des Herstellers mit TLC-NAND. Außerdem steht neue Software für Plextor-SSDs im Fokus.
Die M7e soll im dritten Quartal erscheinen und übertrifft die bisherige M6e Black Edition bei Leistung und Kapazität. Bis zu 1 TByte Flash-Speicher stehen dem Nutzer zur Verfügung. Über vier statt zwei PCIe-2.0-Leitungen verdoppelt sich die Leistung nahezu, zumindest auf dem Papier: Bis zu 1.400 MB/s lesend und maximal 1.000 MB/s schreibend werden genannt. Statt des Marvell 88SS9183 sitzt der 88SS9293 als Controller auf der M.2-Platine. Warum einige Medien der M7e PCIe 3.0 oder gar NVMe zuschreiben, bleibt ein Rätsel. Die Dokumentation in Taipeh spricht eine klare Sprache und auch im Vorfeld wurde nie etwas anderes als PCIe 2.0 x4 kommuniziert.
Die M7e wird sowohl auf einer HHHL-PCIe-Adapterkarte mit Kühlkörper für Desktop-Rechner als auch separat als M.2-Modul angeboten, das unter anderem in Notebooks eingesetzt werden kann. Sowohl die Leistungsdaten als auch die erhältlichen Kapazitäten von 256 GB, 512 GB und 1.024 GB sind in beiden Fällen identisch. Das Spitzenmodell soll lesend 125.000 IOPS und schreibend 140.000 IOPS erreichen. Um 1 Terabyte Flash-Speicher unterzubringen, setzt Plextor auf das Format M.2 22110 mit 110 mm Länge, während die M6e nur 80 mm lang ist.
Während sich die M7e mit hoher Leistung an Enthusiasten richtet, bedient der Hersteller mit der M7V das Einsteigersegment. Im klassischen 2,5-Zoll-Gehäuse und mit SATA-Schnittstelle versehen, basiert das Laufwerk auf TLC-Speicher von Toshiba. Da TLC potentiell langsamer als MLC ist, vertraut auch Plextor auf einen „SLC-Modus“ zur Beschleunigung. Ob dabei ein fester Anteil des NAND-Flashs als SLC-Zwischenspeicher genutzt wird oder der Cache abhängig vom verfügbaren Speicherplatz dynamisch dimensioniert wird, ist noch nicht bekannt.
Neue Software für Plextor-SSDs
Immer mehr SSD-Hersteller versuchen sich durch Software-Lösungen von anderen abzuheben. Plextor bietet schon lange die Caching-Software PlexTurbo an, die sich eines Teils des Arbeitsspeichers als schnellem Datenpuffer für die SSD bedient. Zur Computex wird die Version 3.0 vorgestellt, die unter anderem eine manuelle Regulierung der Cache-Größe auf bis zu 50 Prozent des System-RAMs erlaubt sowie automatisiert in Leerlaufphasen Ressourcen an das System zurückgibt. Zumindest auf dem Papier und aus Sicht von Plextor schlägt PlexTurbo 3 Samsungs Rapid Mode in diversen Bereichen und verspricht ein reduziertes Schreibaufkommen, was die Speicherzellen der SSD schont.
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PlexTurbo 3 gegen Samsungs Rapid Mode (Bild: Tom's Hardware)
In der Praxisleistung konnte PlexTurbo ebenso wie Samsungs Rapid Mode bisher nicht überzeugen. Dennoch versucht sich auch Crucial an einer solchen Lösung und fügte jüngst dem eigenen SSD-Tool den sogenannten Momentum Cache hinzu.
Die Software PlexCompressor soll wiederum durch Datenkompression für mehr Speicherplatz sorgen. Dabei werden Daten, die mehr als 30 Tage nicht genutzt wurden, im Hintergrund komprimiert und benötigen somit weniger Speicherplatz auf der SSD. Nach Informationen von Tom's Hardware bedient sich die Software dabei der integrierten NTFS-Kompression von Windows, soll diese aber durch feinere Automatismen „in Schwung bringen“ und liefert ein Monitoring-Tool mit.
PlexVault wiederum soll Daten vor anderen Nutzern des Computers verstecken. Die Software legt eine oder mehrere unsichtbare Partitionen an, die weder im Explorer noch im Gerätemanager zu sehen sind. Mittels vorher festgelegter Hotkey-Kombination wird die Partition wieder sichtbar.