Sony Alpha 7R II: Profisystemkamera mit 42 Megapixel und 4K-Video
Im Hause Sony geht der Kameratrend weiter in Richtung Profisystemkamera. So beerbt der Hersteller die noch relativ junge Kamerareihe Alpha 7 mit der neuen Sony Alpha 7R II. Auf kleinstem Raum beherbergt die Kamera einen 35‑Millimeter‑Vollformatsensor und wartet mit einer Auflösung von 42,4 Megapixel auf.
Das Herzstück, ein neu entwickelter, rückwärtig belichtender Exmor-R-CMOS-Sensor, platziert sich angesichts der Auflösung zwischen den beiden Profi-Spiegelreflexkameras Canon 5DS (50,6 MP) und der Nikon D810 (36,3 MP). Bei der ISO-Lichtempfindlichkeit werden beide Rivalen jedoch mit einem ISO-Wert von 102.400 geschlagen. Zudem befindet sich eine spezielle Beschichtung auf der Glasversiegelung des Sensors, die die Lichtaufnahme verbessern soll. Auch der Autofokus erfährt gegenüber dem Vorläufer Sony Alpha 7R eine Leistungssteigerung und soll nunmehr bis zu 40 Prozent schneller agieren. Weiter wurde der BIONZ‑X‑Bildprozessor generalüberholt, was zu einer 3,5-fach schnelleren Verarbeitungs- als auch Übertragungsrate zwischen Sensor und Speichermedium führt, als es noch bei der Alpha 7R der Fall war.
Auf einen etwaigen Tiefpassfilter wird wie schon beim Namensgeber und seit geraumer Zeit auch im Profisegment üblich verzichtet. Durch den Verzicht wird die Bildqualität positiv beeinflusst, jedoch kann es dadurch bei einigen Strukturen, wie etwa einer Backsteinmauer, zum sogenannten Moiré-Effekt kommen. Der Objektivanschluss fasst Sonys E-Mount. Mittels Adapter (LA-EA3 oder LA-EA1) können auch A-Mount-Objektive genutzt werden.
Der überarbeitete Verschlussmechanismus soll laut Herstellerangaben nur noch halb so viele Vibrationen verursachen wie der Vorgänger. In einem Silent-Mode kann die Alpha 7R II überdies bei gedrosselter Serienbildanzahl völlig geräusch- und vibrationslos betrieben werden. Die Lebensdauer des Verschlusses wird mit einer halben Million Auslösungen beziffert, was weitaus mehr ist als etwa vom Profimodell Nikon D4s. Weiter mit an Bord des Flaggschiffes ist der aus der Alpha 7 II bekannte Fünf-Achsen-Bildstabilisator, der bis zu 4,5 Blendenstufen ausgleichen kann. Auch der Videofunktion widmet sich Sony, so wartet die 7R II mit einer 4K-Videofunktion auf. Dabei kann der Nutzer aus verschiedensten Aufnahmemodi wählen. Die Kamera verfügt zudem über WLAN und NFC.
Mit Abmessungen von 127 × 96 × 60 Millimetern ist das neue Modell gegenüber der Alpha 7R nur minimal gewachsen. Das rund 625 Gramm schwere Magnesiumgehäuse wurde hinsichtlich der Haptik überarbeitet. Der neue XGA-OLED-Bildsucher verfügt über 2,36 Millionen Bildpunkte und bietet eine 0,78-fache Vergrößerung. Das drei Zoll große Display löst mit 1,23 Millionen Pixeln auf und kann extern mit dem 5 Zoll großen LCD-Monitor Sony CLM-FHD5 ergänzt werden.
Die Neuerungen spiegeln sich jedoch auch merklich in der unverbindlichen Preisempfehlung wider. Wird die Sony Alpha 7R mit einem Preis von rund 2.100 Euro beziffert, schlägt die Preisempfehlung der Alpha 7R II ab Sommer 2015 mit einem Aufpreis von 1.400 Euro für 3.500 Euro auf.
Parallel zum Systemkamera-Flaggschiff erweitert Sony auch das Segment der Edel-Kompakt- und Brigde-Kameras. Die äußerst beliebte Sony-RX100-Reihe erhält in der vierten Generation, die RX-10-Reihe in der zweiten Generation Zuwachs. Beide Kameras greifen dabei auf den weltweit ersten „stacked“ CMOS-Sensor mit DRAM-Speicher-Chip und 20 Megapixel Auflösung im 1-Zoll-Format zurück. Der spezielle Speicher sorgt für einen fünfmal schnelleren Informationsaustausch zwischen Sensor und Bildprozessor. Ebenso spielt er der 40-fachen Super-Zeitlupe mit bis zu 1.000 Bildern pro Sekunde zu.
Erreicht die Sony RX10 Mark 2 eine Serienbildgeschwindigkeit von bis zu 14 Bildern, wartet die Edel-Kompaktkamera RX100 Mark 4 mit 16 Bildern auf. Die minimale Verschlusszeit von 1/32.000 Sekunde ist unverändert. Wie schon beim Flaggschiff in Form der Alpha 7R II verfügen auch die kleineren Nachkommen über eine 4K-Videofunktion und einen XGA-OLED‑Sucher. Beim Objektiv greift die RX100 Mark 4 auf ein Zeiss Vario‑Sonnar T mit einer Brennweite 8,8 bis 25,7 Millimeter (äquivalent zu Vollformat 24 bis 70 mm) und einer Blende von 1.8 bis 2.8 zurück. Die zoomlastige RX10 Mark 2 bietet ein Zeiss Vario‑Sonnar T 8,8 bis 73,3 mm (24 bis 200 mm) mit einer Blende von 2.8.
Beide Kameras sollen ebenfalls ab Sommer 2015 erhältlich sein. Die Sony RX100 Mark 4 wird mit einer unverbindlichen Preisempfehlung von 1.150 Euro und die RX10 Mark 2 mit 1.600 Euro ausgerufen.