Unreal Engine: Version 4.8 mit erweiterter VR-Unterstützung
Epic Games hat Version 4.8 der Unreal Engine veröffentlicht, die unter anderem eine erweiterte Virtual-Reality-Unterstützung bietet, die SteamVR und HTC Vive sowie Sonys VR-Brille Project Morpheus für die PlayStation 4 betreffen.
Gänzlich neu ist die Unterstützung von Valves SteamVR-API sowie der darauf basierenden VR-Brille HTC Vive, die Anfang Mai erstmals in einer Vorschauversion veröffentlicht wurde. Es handelt sich um eine vollständige SteamVR-Integration mit nativem Code und Unterstützung durch Epics grafische Skriptsprache Blueprint. Zudem werden der Bewegungscontroller der HTC Vive und Valves laserbasierte Tracking-Technologie Lighthouse unterstützt. Entwickler können ihre Spiele mit einem Klick auf die „VR-Preview“-Schaltfläche aus dem Editor heraus direkt mit der HTC Vive testen und sind bei der Entwicklung frei in ihrer Entscheidung, ob ihre Anwendung im Sitzen ausgeführt werden oder den ganzen Raum nutzen soll.
Bei Project Morpheus unterstützt die Unreal Engine 4.8 nun auch die neueste Revision der Hardware, die mit 120 statt 60 Bildern pro Sekunde arbeitet. Darüber hinaus wurde den Release Notes zufolge die 3D-Audio-Wiedergabe deutlich verbessert. Neben SteamVR / HTC Vive und Project Morpheus unterstützt die Unreal Engine bereits seit einiger Zeit Oculus Rift, Samsung Gear VR und Leap Motion.
Weiterhin verspricht Epic Games eine höhere Stabilität des Editors, die Beseitigung häufig aufgetretener Engine-Bugs sowie die Implementierung kleinerer Funktionen, die von den Nutzern gewünscht wurden.
Neu sind die Systeme zum Rendern von Gras und Blattwerk, wie sie bereits in der zur GDC 2015 gezeigten Kite-Demo zu bewundern sind. Das System zum Rendern von Gras erstellt, während der Spieler sich durch die Landschaft bewegt, um ihn herum dynamisch neue Instanzen und beendet ältere, die aus der Sichtweite fallen. Die Dichte des Grases lässt sich dabei von den Entwicklern festlegen, damit der Bewuchs zur Umgebung passt.
Als experimentelle Funktion wurde der prozedurale Blattwerk-Generator implementiert, mit dem sich schnell Instanzen für kleine, mittlere und große Regionen erstellen lassen. Die Verteilung und das Wachstum sind dabei konfigurierbar, zudem können verschiedene Arten von Blattwerk nebeneinander eingesetzt werden, um zum Beispiel Mischwälder zu erstellen.
Eine weitere Neuerung ist die Möglichkeit, sich im Editor mit der Funktion Size Mapper anzeigen zu lassen, wie viel Speicher ein bestimmter Inhalt und alle Inhalte, von denen er abhängt, benötigen.
Eine Neuerung in der neuen Engine-Version, die auch für Spieler sichtbar ist, ist die Möglichkeit, dass lichtdurchlässige Objekte wie Wasseroberflächen andere auf dem Bildschirm sichtbare Objekte dynamisch spiegeln können. Profitieren könnten Spieler zudem von der verbesserten Funktion zum automatischen Erstellen von Kollisionsgittern, die nun genauer sein sollen.
Einen vollständigen Überblick der neuen Funktionen in der Unreal Engine 4.8 sowie aller Bug-Fixes enthalten die ausführlichen Release Notes. Die Unreal Engine steht seit März kostenlos als Download zur Verfügung.