WWDC: Apple mit Musik-, aber ohne TV-Streaming-Dienst
Apple wird einem Bericht zufolge auf der hauseigenen Entwicklermesse WWDC in der nächsten Woche seinen Musik-Streaming-Dienst auf Basis von Beats Music vorstellen, der monatlich 10 US-Dollar kosten soll und so auf Augenhöhe mit Wettbewerbern liegt. Zuletzt hieß es noch, dass Apple die Konkurrenz beim Preis unterbieten wolle.
Anders als etablierte Größen wie Spotify soll der Konzern allerdings keinen alternativ werbefinanzierten und somit kostenlosen Zugang zu seinem Dienst bieten, sondern lediglich eine Auswahl an Liedern frei verfügbar machen. Weiterhin sollen Musiker und Platten-Labels allerdings auch die Möglichkeit erhalten, Songs zu Werbezwecken für Hörer kostenlos bereitzustellen, wie es beispielsweise auf YouTube oder SoundCloud möglich ist. Die Einführung von Apples Musik-Streaming soll von einer aggressiven Werbekampagne begleitet werden und könnte anfangs eine kostenfreie Testphase beinhalten.
Ganz in trockenen Tüchern soll die Vorstellung des Dienstes jedoch noch nicht sein: Apple soll laut Insider-Quellen noch mit Eile darauf zusteuern, Lizenzabkommen mit den weltweit größten Musikunternehmen Universal Music Group, Sony Music Entertainment und Warner Music Group abzuschließen. Die Verhandlungen sollen unmittelbar vor dem Abschluss stehen, allerdings wäre eine Verschiebung der Ankündigung denkbar, wenn auch unwahrscheinlich.
In Branchenkreisen wird erwartet, dass Apple sein zuletzt laut Marktforschern leicht rückläufiges Geschäft mit Musik-Downloads durch den neuen Dienst kannibalisieren wird: Der Vorstoß in dem Bereich sorge dafür, dass Kunden nicht nur einmalig 10 US-Dollar für ein Album über iTunes zahlen, sondern dies auf Grundlage des Abo-Modells monatlich täten, wovon allerdings wiederum Apple und die Labels profitieren würden. Darüber hinaus soll auch der hauseigene, auf Werbefinanzierung setzende Internet-Radio-Dienst iTunes Radio ausgebaut werden und auf echte DJs zur Moderation setzen, darunter bekannte Rapper wie Q-Tip oder Drake.
Vorerst nicht auf der WWDC vorgestellt werden soll hingegen das ebenfalls erwartete TV-Streaming, wie recode.net berichtet. Auch hier sollen noch ausstehende Lizenzabkommen und Verhandlungen über Geldbeträge der Grund sein. Der Dienst, der zunächst in den USA rund 25 Kanäle für 30 bis 40 US-Dollar im Monat bieten soll, werde demnach nicht vor Ende des Jahres oder gar 2016 starten.