Bethesda: „Paid Mods“ bleiben eine Option für die Zukunft
Obwohl die im Mai dieses Jahres überraschend eingeführte Bezahloption für Mods auf Steam nach wenigen Tagen zurückgezogen wurde, hält Bethesda das Konzept von „Paid Mods“ an sich weiter für eine gute Sache. Derzeit habe der Publisher die Idee aber hinter andere Projekte zurückgestellt.
Auf die Zukunft von Paid Mods angesprochen, will Bethesda sich deshalb nicht festlegen. Pete Hines stellte im Gespräch mit GameSpot fest, dass das Konzept künftig noch einmal auf den Prüfstand gestellt werden müsse. Prinzipiell „spricht viel dafür, dass Menschen, die eine Menge Zeit mit dem Erstellen von Mods verbringen, eine Möglichkeit haben sollten, damit Geld zu verdienen“, sagte Hines. Es habe durchaus ermutigendes Feedback von Moddern gegeben, die nach der Einführung des Systems an einem Tag mehr Geld eingenommen hätten als all die Jahre zuvor über Spenden, was Hines grundsätzlich für einen positiven Aspekt der Paid Mods hält, da durch monetäre Anreize mehr und qualitativ höherwertige Mods entstünden.
Dieser Aspekt war nach der Einführung der Bezahlmods allerdings besonders stark umstritten; viele Nutzer befürchteten einen Ausverkauf der Werte und Ideale der Modding-Szene durch den Faktor Geld. Die sich abzeichnende Schwemme von Mini-Mods, beispielsweise Waffen oder Rüstungsteile, schien diese Ansicht zu bestätigen. Modder selbst äußerten sich hingegen differenzierter. Neben Klagen über die zuvor ausgebliebene Wertschätzung der Nutznießer ihrer Arbeiten wurde dem System zumindest Potential bescheinigt.
„It was an idea we worked on with those guys for Skyrim; it didn't pan out. It came back down.“ Pete Hines
Auf dem Prüfstand gestellt werden muss zumindest die Aufteilung der Gewinne, ein weiterer umstrittener Punkt: Während des ersten Versuches entfielen auf Modder 25 Prozent der Umsätze, auf Valve 30 sowie auf Bethesda 45 Prozent. Diese Aufteilung nennt Hines den „gegenwärtigen Branchenstandard“ und daher eine sinnvolle Ausgangsbasis. Auch im Steam Workshop werde nach diesem Muster geteilt. Hines stellte klar, dass Bethesda in jedem Fall einen Anteil der Umsätze verlangen werde, schließlich sei der Publisher Urheber des Spiels, auf dessen Basis Modder Geld verdienen könnten. In der Sache werde daher nichts Unübliches verlangt.
Die vielen Kritikpunkte zu berücksichtigen und aus „Paid Mods“ eine überzeugende Kategorie zu machen, vergleicht Hines allerdings mit dem Versuch, ein riesiges Knäuel Garn entrollen zu wollen: „Alles ist so miteinander verbunden, dass es irgendwie eine fast unmögliche Aufgabe ist“. Wie es mit Paid Mods weitergehen soll, ist auch Bethesda noch unklar, Pläne irgendeiner Art existieren weiterhin nicht. Der Publisher habe derzeit „Wichtigeres zu tun als diese Dinge zu regeln“, sagte Hines. Derzeit arbeitet das Unternehmen unter anderem an dem Endzeit-Rollenspiel Fallout 4, bei dem auch Nutzer auf Spielkonsolen die Möglichkeit haben werden, Mods zu installieren.