Divinity: Original Sin Enhanced Edition: Systemanforderungen und einstündige Gameplay-Demo
Für Larian Studios ist die Enhanced Edition von Divinity: Original Sin kein Selbstläufer: Neben großen Anpassungen der Benutzeroberfläche und der Steuerung an die aktuellen Spielkonsolen soll die überarbeitete Fassung des Rollenspiels unter anderem mehrere „Stunden zusätzlichen End-Game-Content“ enthalten.
Wie sich das Rollenspiel nach klassischem Vorbild mit Gamepad spielt, zeigen die Entwickler anhand einer knapp einstündigen Coop-Session mit anschließender Q&A-Runde, bei der Zuschauer des Livestreams ihre Fragen an die Entwickler stellen konnten. Der lokale Coop-Modus im Splitscreen funktioniert dabei nach dem „drop in drop out“-Prinzip, bei dem nach dem Laden des Spielerprofils einzelne Charaktere und Helfer jeweils frei zugewiesen werden können. Entfernt sich einer der Spieler aus dem Sichtradius des anderen, teilt sich der Bildschirm automatisch vertikal in der Mitte und beide Spieler können sich komplett unabhängig voneinander durch die Spielwelt bewegen und Quests nachgehen.
Laut der FAQ-Sektion zur Enhanced Edition peilen die Entwickler in der Konsolenversion sowohl auf PlayStation 4 als auch Xbox One 30 Bilder pro Sekunde bei einer Auflösung von 1080p an, ganz gleich ob Einzelspieler oder Splitscreen-Coop. Neue Grafik- und Soundeffekte sind zudem dafür verantwortlich, dass sich auch auf dem PC die minimalen Systemanforderungen verändert haben:
Komponente | Divinity: Original Sin | D:OS Enhanced Edition |
---|---|---|
Betriebssystem | Windows XP SP3 oder höher | Windows 7 SP1 64-bit / Windows 8.1 64-bit |
CPU | Intel Core2 Duo E6600 oder gleichwertig | |
Arbeitsspeicher | 2 GByte RAM | 4 GByte RAM |
Grafikkarte | HD Intel Graphics 4000 / GeForce 8800 GT (512 MB) / Radeon HD 4850 / gleichwertige DirectX 9.0c kompatible GPU |
DirectX 11 kompatible GPU |
Während die Linux-Version von Divinity: Original Sin nach diversen Verschiebungen immer noch aussteht, soll die Enhanced Edition für Linux-Systeme diesmal zeitgleich mit der Veröffentlichung für Xbox One, PlayStation 4, Windows und Mac erfolgen. Die Enhanced Edition wird jedem Besitzer des Originals ohne weiteres Zutun in der Steam- beziehungsweise GOG-Bibliothek als zusätzlicher Eintrag angezeigt, sofern D:OS vor der Veröffentlichung der Enhanced Edition erworben und mit dem entsprechenden Konto verknüpft wurde. Einen festen Veröffentlichungstermin bleiben die Entwickler noch schuldig. Auf die Frage eines Zuschauers, ob es sich „lohnt“ Divinity: Original Sin noch vor dem Release der Enhanced Edition durchzuspielen oder man einfach abwarten solle, gab David Walgrave, Executive Producer bei Larian Studios den vagen Hinweis: „Wenn du Divinity: Original Sin zwischen jetzt und Oktober durchspielst, nur zu!“
Besonders in den „letzten 20 Prozent des Spiels“ sollen sich die Änderungen nach Aussage der Entwickler stark bemerkbar machen. Frische Anreize zum Durchspielen sollen unter anderem das überarbeitete Skillsystem sowie drei neue Modi liefern: Der „Taktiker“-Modus richtet sich an Veteranen, die eine größere Herausforderung suchen. Zusätzliche Gegner und eine deutlich aggressiver und klüger mit Zauberkombinationen umgehende KI sollen dies bewerkstelligen. Zusätzlich dazu kann das Spiel um Permadeath-Elemente im „Honor“-Modus erweitert werden: Sobald ein Hauptcharakter stirbt, bleibt er tot. Sterben beide, heißt es 'game over'. Wer das Rollenspiel hingegen entspannter angehen möchte, kann sich im „Explorer“-Modus zurücklehnen: Weniger Gegner und einfachere Kämpfe lenken den Fokus wahlweise auf den Handlungsstrang.
Das überarbeitete Loot-System soll einerseits dafür sorgen, dass Spieler weniger für ihre Charaktere unpassende Ausrüstung finden, andererseits hat diese Überarbeitung auch zur Folge, dass „save scumming“ unmöglich wird: Bisher konnten Spieler über das gezielte Speichern und Nachladen eines Speicherstands, beispielsweise direkt bevor eine Kiste mit zufällig generierter Loottabelle geöffnet wird, ihre Würfel neu rollen und sich auf diese Weise passende Items ergaunern. Sich auf diese Art mit Ausrüstung auszustatten war von den Entwicklern jedoch ursprünglich nicht intendiert, weswegen das neue Lootsystem anhand des Speicherstands schon vor dem Betreten eines neuen Gebiets die zu erwartende Beute festlegt, was sich deutlich zu Gunsten der Spielbalance bemerkbar machen soll.
Ebenfalls sehenswert: Im Rahmen der diesjährigen Games Developers Conference in San Francisco hielt Sven Vincke, Creative Director und Gründer von Larian Studios, einen Postmortem-Vortrag zum Entwicklungsprozess von Divinity: Original Sin, „Deals mit dem Teufel“ sowie der riskanten, „jenseits von all-in“ Entscheidung sich nach 15 Jahren in der Videospieleindustrie vom fremdbestimmten Publisher-Modell abzuwenden und mit dem eigenen Entwicklerstudio unabhängig zu machen. Die knapp einstündige Aufzeichnung ist kostenlos im GDC Vault verfügbar.