Doping: ESL reagiert auf biologisches Cheaten mit Sofortmaßnahmen
Bis vor wenigen Tagen war Doping im öffentlichen Bewusstsein für die E-Sport-Szene vor allem ein Problem im Zusammenhang mit der Verwendung von illegalen Software-Hilfsmitteln. Nachdem ein E-Athlet in einem Interview die Einnahme von Psychostimulanzien zugab, will die ESL künftig auch „biologisches“ Doping unterbinden.
Nur knapp eine Woche nach den Enthüllungen kündigt die Electronic Sports League (ESL), auf deren Turnieren nicht nur ein einzelner Spieler gedopt gespielt haben soll, an, künftig auch die Einnahme von leistungssteigernden Substanzen verhindern zu wollen. Zu diesem Zweck will die E-Sport-Liga in Kooperation mit der Nationalen Anti-Doping Agentur (NADA) in Bonn Regeln festlegen, welche „fair sowie durchführbar sind und die Privatsphäre der Spieler respektieren“, gleichzeitig aber „aussagekräftige Testresultate“ sicherstellen. Auch die World Anti Doping Agency (WADA) in Kanada soll eingebunden werden, um die Durchsetzung der kommenden Regeln weltweit sicherstellen zu können.
Künftig müssen sich E-Sportler also wie herkömmliche Athleten auf Drogentests einstellen, was zeigt, wie groß und professionell die Szene mittlerweile geworden ist. Neben regelmäßigen Kontrollen will die ESL zugleich ein Präventionsprogramm starten, das Spielern helfen soll, mit dem „physischen und emotionalen Druck“ des Leistungssports umzugehen. Als Sofortmaßnahme zur Wahrung der Integrität der Liga sollen bereits auf dem ESL-One-Event in Köln im August Hauttests bei zufällig ausgewählten Spielern durchgeführt werden, die auf leistungssteigernde Mittel prüfen. Eine Liste mit verbotenen Substanzen sowie Testmethoden und Strafen sollen Spieler bekommen, sobald die neuen Regeln festgelegt wurden.