E-Books: Beliebtheit digitaler Bücher nimmt leicht zu
Sowohl der Börsenverein des Deutschen Buchhandels als auch das Institut für Demoskopie Allensbach haben ihre jährlichen Studien zum Leseverhalten der Bundesbürger veröffentlicht. Während die Beliebtheit von E-Books wie im letzten Jahr zunimmt, geht die Zahl der regelmäßigen Leser weiter zurück.
Das berichtet der Buchreport in der aktuellen Ausgabe des buchreport.express. Demnach gibt die Allensbacher Markt- und Werbeträgeranalyse (AWA) an, dass 8,5 Prozent der Befragten auch oder ausschließlich zu digitalen Büchern greifen. Dies bedeutet eine Steigerung von 3,2 Prozentpunkten gegenüber dem Vorjahr; 2013 lag der Anteil der E-Book-Leser bei knapp über drei Prozent. Weitere 11,5 Prozent zeigten zumindest Interesse an E-Books. Die Zahl der Besitzer eines E-Book-Readers deckt sich mit dem Anteil der Leser, weitere 4,2 Prozent planen zudem den Kauf eines solchen Gerätes.
Mit 69,7 Prozent bekundete jedoch der überwiegende Teil der Befragten sein Desinteresse an digitalen Büchern; längere Texte oder ganze Bücher auf gedrucktem Papier bevorzugen immerhin noch 63,7 Prozent. Hierbei ist eine große Abhängigkeit vom jeweiligen Alter erkennbar: Während vor allem 86 Prozent der über 60-Jährigen weiterhin ausschließlich zum gedruckten Buch greifen, schrumpft die Anzahl in der Altersgruppe der 14- bis 29-Jährigen auf nur noch 37 Prozent. Zudem stellt nach wie vor die weibliche Leserschaft die stärkste Nutzergruppe im Bereich des digitalen Lesens dar, welche zudem in den meisten Fällen zwischen 30 und 44 Jahren alt ist.
Der Börsenverein des Deutschen Buchhandels beziffert in Zusammenarbeit mit der Gesellschaft für Konsum-, Markt- und Absatzforschung (GfK) zudem den Anteil der E-Book-Käufer auf 5,7 Prozent. Dies zeigt, dass viele Leser ebenfalls auf Leihdienste wie Onleihe oder Amazons Kindle Unlimited setzen, aber auch die Nutzung von illegalen Quellen kann nicht ausgeschlossen werden.
Auch wenn der digitale Bereich in Deutschland zulegen konnte, nimmt der Anteil der regelmäßigen Leser ab: Nur noch 44,6 Prozent der Befragten gaben an, mindestens einmal die Woche in einem Buch zu lesen. Damit setzt sich der Abwärtstrend vom letzten Jahr mit 46,9 Prozent gegenüber 48,8 Prozent 2013 weiter fort.
Zur Methodik: Während die AWA circa 25.000 Personen ab einem Alter von 14 Jahren befragte, setzte die GfK die Altersgrenze bei gleicher Anzahl der Befragten schon bei zehn Jahren an.