Gericht: 17-jähriger Finne als Botnetz-Betreiber verurteilt
Das finnische Gericht in Espoo hat einen 17-jährigen wegen diverser Computervergehen zu einer Bewährungsstrafe von zwei Jahren verurteilt. Der Jugendliche hat unter anderem über 50.000 Computer für ein Botnetz infiltriert, zudem wird vermutet, dass er Mitglied der Hacker-Vereinigung Lizard Squad ist.
Die Liste der Tatvorwürfe gegen den 17-jährigen Hacker war lang. Unter anderem soll der Jugendliche ein Botnetz mit über 50.000 Rechnern betrieben haben, das für diverse DDoS-Attacken genutzt wurde. Darüber hinaus wurde ihm Kreditkartenbetrug vorgeworfen, wobei er die Daten zunächst für private Einkäufe genutzt und dann im Internet veröffentlicht haben soll. Des Weiteren soll der Verurteilte Geldwäsche mit Bitcoins betrieben und sich zudem an dem Angriff auf die Mailserver des MIT beteiligt haben, bei dem rund 7 GByte an E‑Mails abgegriffen wurden.
Das Gericht sah die Schuld des Hackers als erwiesen an und verurteilte diesen zu einer Bewährungsstrafe von zwei Jahren. Die Strafe fiel allerdings nur deshalb so milde aus, weil der Täter zum Tatzeitraum in den Jahren 2012 und 2013 gerade einmal 15 beziehungsweise 16 Jahre alt war.
Die vermutete Mitgliedschaft der Hacker-Vereinigung Lizard Squad war nicht Bestandteil der Verhandlungen und konnte deshalb nicht bewiesen oder widerlegt werden. Der Sicherheits-Experte Brian Krebs sieht diese allerdings nach einem Interview mit Sky News als belegt an. Das Lizard Squad bekennt sich unter anderem zu mehreren Angriffen auf die Spielenetzwerke von PlayStation und Xbox, wobei zuletzt ein Angriff Mitte Mai erfolgte.