Google Fotos: Fotodienst speichert Bilder trotz Deinstallation der App
Suchmaschinen-Riese Google lässt den automatischen Bilder-Upload von Google Fotos auch dann weiterlaufen, wenn der User die App schon längst entfernt hat. Eine klassische Deinstallation der runderneuerten Version der Fotos-App hilft nicht, es sind zusätzliche Handgriffe erforderlich.
Journalist David A. Arnott vom Nashville Business Journal beschwert sich darüber, dass Nutzer nach dem Löschen einer Anwendung eigentlich davon ausgehen können sollten, dass auch die damit verbundenen Dienste gestoppt werden. Doch bei Googles Fotos erschienen auch neuere Aufnahmen in seinem Account, obwohl die App schon seit Wochen gelöscht war, berichtet Arnott weiter. In der ComputerBase-Redaktion konnte das Upload-Verhalten von Google Fotos auf einem Nexus 5 (Android 5.1.1) nachvollzogen werden.
Grund für den ungewollten Upload ist der Umstand, dass sich auf Android-Geräten das automatische Hochladen nur über die zentralen Google-Einstellungen deaktivieren lässt – deshalb bringt selbst das Deinstallieren der Fotos-App kein Ende des automatischen Uploads. Android-User sollten daher darauf achten, vor dem Entfernen der Fotos-App den automatischen Upload-Service auszustellen, sofern sie den Dienst nicht weiter nutzen wollen. Ist die App schon deinstalliert, hilft nur der Weg über die allgemeinen Google-Einstellungen.
Es bleibt abzuwarten, ob Google zukünftig transparenter darauf hinweist, da selbst das Löschen einer App den Suchmaschinen-Anbieter nicht daran hindert, im Hintergrund weiterhin bestimmte Dienste der jeweiligen Anwendung aktiv zu lassen und Daten ohne das Wissen der Nutzer abzugreifen.
Google präsentierte die runderneuerte und aus dem hauseigenen sozialen Netz Google+ ausgegliederte Fotos-App im Mai. Als besonderes Feature bietet Google Fotos unbegrenzten Speicherplatz für Bilder und Videos – allerdings nur, wenn die Qualität etwas reduziert wird. Aufnahmen in Originalqualität belegen hingegen den zur Verfügung stehenden Speicher in Google Drive.