Intel DC P3608: SSD mit 5.000 MB/s über PCIe 3.0 x8 für Rechenzentren
Vorzeitig publizierte Folien besagen, dass Intel eine neue Serie von Enterprise-SSDs vorbereitet, die in puncto Leistung die Vorgänger deutlich übertrifft. Dank acht PCI-Express-3.0-Lanes soll die DC P3608 Transferraten von bis zu 5.000 MB/s erreichen.
Die Intel-Folien wurden von der für bereits einige Enthüllungen bekannten Website Benchlife veröffentlicht. Demnach wird die P3608-Serie drei Modelle mit 1,6 TB, 3,2 TB und 4 TB Speicherplatz umfassen. Beim Speicher soll es sich erneut um MLC-NAND-Flash der 20-nm-Generation handeln – 3D-NAND von IMFT wird voraussichtlich erst 2016 den Weg in Produkte finden.
Die sequenziellen Transferraten werden mit bis zu 5.000 MB/s lesend und 2.300 MB/s schreibend angegeben, was die Leistung der bisherigen P3xxx-Serien von Intel deutlich übertrifft. Für die hohe Leserate wird eine schnellere Schnittstelle nötig: Statt PCIe 3.0 x4 kommt PCIe 3.0 x8 mit doppelt so vielen Datenbahnen zum Einsatz. Die Unterstützung des NVMe-Protokolls sorgt für niedrige Latenzen und hohe Befehlsraten – bis zu 870.000 IOPS sollen lesend erreicht werden. Dass die SSDs vor allem auf eine hohe Leseleistung ausgelegt sind, wird an den maximal 110.000 IOPS beim wahlfreien Schreiben deutlich – schon so manche SATA-SSD kommt diesem Wert nahe. Allerdings nennt eine zweite Folie bis zu 150.000 IOPS beim wahlfreien Schreiben; unterschiedliche Testbedingungen sind denkbar.
Dass es aber noch deutlich schneller geht, zeigt das inzwischen zu SanDisk gehörende ioDrive Octal von Fusion-io: Über 16 PCIe-2.0-Leitungen erreichen die extremen Flash-Speicher-Lösungen bis zu 6.000 MB/s lesend und 4.400 MB/s schreibend sowie über eine Million IOPS lesend wie schreibend.
Anders als bei bisherigen Serien der Data-Center-SSDs von Intel wird die P3608 offenbar ausschließlich als Steckkarte (HHHL Add in card) angeboten, von einer Variante in einem 2,5-Zoll-Gehäuse ist zumindest keine Rede. Diese Entscheidung liegt aber auch auf der Hand, denn jenseits eines PCIe-Slots gibt es keinen Anschluss, der diese Transferraten ermöglichen würde. Der inzwischen als U.2 bezeichnete SFF-8639-Anschluss unterstützt nur vier PCIe-3.0-Lanes und würde die Leistung ausbremsen.
In puncto Datensicherheit und Haltbarkeit werden für das Einsatzgebiet typische Maßnahmen genannt, darunter eine Power-loss Protection gegen Datenverlust bei Stromausfall und eine „End-to-end Data Protection“. Mit Hilfe der High Endurance Technology (HET) will Intel die möglichen Schreibzyklen verbessern. Für die P3608-Serie werden drei Befüllungen pro Tag (Drive Writes Per Day, DWPD) genannt. Von einem Garantiezeitraum von fünf Jahren ausgehend würde das garantierte Schreibvolumen beim Spitzenmodell umgerechnet knapp 22 Petabyte entsprechen.
Offiziell sind keine Informationen zu Intels SSD DC P3608 bekannt. Auch der Termin für die Markteinführung ist unklar, gleiches gilt für die Preisstruktur. Eine Folie nennt allerdings eine Verfügbarkeit im dritten Quartal 2015.